Die Anlieferung für Unternehmen in der Rheinlandhalle auf dem Heliosgelände wird in Zukunft von der Nordostseite erfolgen.
Wohnungsbau dauertViele offene Fragen zum Heliosgelände in Ehrenfeld – Frage der Anlieferung aber geklärt

Nordwestseite der Rheinlandhalle, die nun nicht mehr umfahren werden soll
Copyright: Hans-Willi Hermans
Endlich mal wieder eine gute Nachricht in Sachen Heliosgelände: Wie das Stadtplanungsamt der Ehrenfelder Bezirksvertretung (BV) mitteilte, wurde bei der Verlängerung der Mietverträge für die Unternehmen in der Rheinlandhalle festgelegt, dass die Anlieferung auf die Nordostseite der Halle verlegt wird, also in den Bereich der Heliosstraße. Geschichte sind damit die Schreckensvisionen von riesigen Sattelschleppern, die schnaufend und stinkend die gesamte Halle umfahren müssen, um ihre Ladung loszuwerden.
Als das städtebauliche Konzept für das Heliosgelände nach einer aufwendigen Bürgerbeteiligung im Jahre 2017 endlich stand, war die Verwaltung zur Empörung der beteiligten Bürger und Politiker noch ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Anlieferung genau so funktionieren würde – obwohl ein zentraler, als Veedels-Treffpunkt geeigneter Platz vor der Front der Rheinlandhalle fester Bestandteil des Konzepts ist.
Rad- und Fußwege sollen durchs Gelände führen
Auch soll der Pausenhof der Heliosschule nicht umzäunt und das gesamte Gelände von öffentlichen Rad- und Fußwegen durchquert werden. Irgendwo scheint also ein Umdenken eingesetzt zu haben – und die Grünen-Fraktion, die die Anfrage zum Heliosgelände gestellt hatte, darf nun mit Recht sagen: Gut, dass wir mal nachgefragt haben.
Abseits des – nicht unwichtigen – Anlieferthemas brachte die Anfrage aber kaum positive, neue Erkenntnisse. Für die seit Jahren geforderte Aufstellung eines Bebauungsplans, der die Umsetzung des Konzepts planungsrechtlich absichern würde, kann ein zeitlicher Horizont immer noch „nicht explizit mitgeteilt werden“, so die Verwaltung. Angesichts der Vielzahl von Bauprojekten in der Stadt und der Personalsituation in den Ämtern, das kann man der Mitteilung ebenfalls entnehmen, wird das Helios-Verfahren „nicht prioritär bearbeitet“.
Bau von Wohnungen auf Heliosgelände wird noch dauern
Immerhin wurde ein Fachbüro mit einer schalltechnischen Machbarkeitsstudie für den geplanten „Kulturbaustein“ neben der Heliosschule an der Ecke Vogelsanger Straße/Heliosstraße beauftragt. Dabei werde geklärt, „ob ein kommerzieller Musik-Club in den Kulturbaustein integriert werden kann.“ Dann müssen weitere Gutachten, unter anderem ein Schallschutzgutachten für das gesamte Gelände sowie ein Verkehrsgutachten, erstellt werden, bevor man den B-Plan in Angriff nehmen kann.
Immerhin versichert das Stadtplanungsamt, dass eine Durchwegung für Radfahrer und Fußgänger in einem künftigen Bebauungsplan fest verankert werden soll. Was die konkrete Planung für die Freiräume auf dem Gelände angehe, etwa den Platz vor der Rheinlandhalle, sei man aber bislang nicht weitergekommen.
Auch aus dem Vorziehen der Wohnbebauung auf den Flächen entlang des Ehrenfeldgürtels, wie es die BV seit Jahren fordert, wird wohl nichts. Das, so die Verwaltung, müsse man dem Eigentümer des Geländes, der zur Bauwens-Gruppe gehörigen PE Ehrenfeldgürtel, überlassen. Und die will nicht loslegen, bevor nicht die noch vor Ort ansässige „Burger King“-Filiale abgeräumt ist. Die wiederum hat noch einen gültigen Pachtvertrag bis 2031 und möchte nicht vorzeitig kündigen.
Bei der Fast-Food-Kette erhofft man sich anscheinend den großen Reibach, sobald die Heliosschüler erst einmal auf dem Gelände unterwegs sind. Das könnte sich als Fehlkalkulation erweisen: Wie kürzlich berichtet, wird sich die Eröffnung der Schule nun um zwei Jahre, bis zum Schuljahr 2026/27, verschieben. Mindestens.