Der Neubau einer Grundschule auf dem Max Becker-Areal in Ehrenfeld hat höchste Priorität, jedoch verzögern sich andere Projekte bis 2028.
Grüne Flächen geplantSchulneubau auf Max Becker-Areal in Ehrenfeld startet 2029/30

Auf dem Max Becker-Gelände soll nach Vorstellung der Verwaltung schon 2029 eine neue fünfzügige Grundschule an den Start gehen.
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Einige erfreuliche, einige nicht ganz so schöne Neuigkeiten erfuhren die Ehrenfelder Bezirksvertreter, als die Verwaltung kürzlich die aktualisierte Liste der vorgesehenen Schulbaumaßnahmen vorlegte. Darauf weit nach oben gerückt: die fünfzügige Grundschule, die auf dem Max Becker-Areal geplant ist. Sie kann demnach schon zum Schuljahr 2029/30 an den Start gehen. Damit dort ein gemischtes Wohn- und Gewerbequartier hochgezogen werden kann, wird gerade erst der Flächennutzungsplan für das 9,7 Hektar große Gelände an der Widdersdorfer Straße östlich des Maarwegs geändert.
Bis der neue Eigentümer, die Pandion AG, das früher zur Verarbeitung von Metallschrott genutzte Areal Stück für Stück an Investoren veräußert hat und alle Baugenehmigungen für die rund 1700 Wohnungen sowie die Büros, die Kleingewerbe-, Gastronomie- und Kultureinrichtungen eingeholt sind, wird also noch einige Zeit ins Land ziehen. Bis Ende 2029 sei das kaum zu schaffen, meint auch Volker Spelthann, der die Nachricht aber begeistert aufnahm: „Den Schulbau vorzuziehen, macht absolut Sinn“, so der Ehrenfelder Bezirksbürgermeister. „Denn die Schule ist nicht nur für Kinder der Familien gedacht, die dort irgendwann mal einziehen. Sondern für die ganze Umgebung.“
Schulbau mit höchster Priorität, doch Verzögerungen bleiben
Bei der Verwaltung wird der Schulneubau auf dem Max Becker-Areal nun mit der Priorität „0“ geführt, das ist die höchste Stufe, mehr geht nicht. Auch die Generalsanierung der Michael-Ende-Grundschule in der Platenstraße hat neuerdings die Prioritätsmarke „0“, ein Termin für die Ausführung der Arbeiten steht aber noch nicht fest.
Die Erweiterung des Montessori-Gymnasiums hatte diesen Status schon vorher inne, ebenso der Schulneubau auf dem Gelände des Lindweiler Hofs, in den das „Monte“ während der Sanierung ausweichen soll. Das bleibt auch so, allerdings wurde der Zeitplan nach hinten verschoben: Die Interimsnutzung am Lindweiler Hof kann statt 2027 erst im dritten Quartal 2028 beginnen, die Arbeiten am Montessori-Gymnasium starten sogar erst 2030. Bislang war dafür ebenfalls 2027 angepeilt. Auch die Helios-Schulen werden weiter unter der obersten Prioritätsstufe geführt, die Verwaltung geht hier unverändert von einer Inbetriebnahme zum Schuljahr 2026/27 aus.
Was aber das Max Becker-Gelände angeht, so soll nach dem Willen der Ehrenfelder Bezirksvertreter nicht nur der Schulbau vorgezogen werden. Einstimmig schlossen sie sich einem Antrag der Grünen-Fraktion an, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, die dort geplanten, insgesamt etwa 1,4 Hektar großen öffentlichen Grünflächen „Pocketwald“ und „Quartierspark“, aber auch die Spielplätze „zum frühestmöglichen Zeitpunkt für die Bürgerinnen und Bürger nutzbar zu machen.“ Also noch vor der Bebauung.
Das soll auch für den gut 7 Hektar großen „Gleisbogen-Park“ gelten, der nebenan, westlich des Maarwegs, entstehen soll. Schließlich sei das gesamte, „Weststadt“ genannte Gebiet zwischen Militärring, Aachener Straße, Melatengürtel und Venloer Straße „mit Grünflächen unterversorgt“, wie Julia Lottmann von der Grünen-Fraktion zur Begründung des Antrags sagte. „Auch Zwischennutzungen wie Urban Gardening sollen dort erlaubt sein.“