Von der Idee bis zum fertigen Stadtquartier können schnell ein paar Jahre vergehen. Dabei wird die Planung im Hintergrund immer konkreter, wie bei der Pandion und ihrem „Pan“, dem heutigen Max-Becker-Areal.
Max-Becker-ArealWie das neue Quartier in Köln-Ehrenfeld aussehen soll

Die Planungen für das neue Quartier Pan auf dem heutigen Max-Becker-Areal in Ehrenfeld schreiten voran.
Copyright: Pandion
Was passiert eigentlich, wenn ein Architektenwettbewerb entschieden ist? Immer wieder berichtet die Rundschau über Wettbewerbe, in denen eine Jury über Entwürfe von Architekten und Stadtplanerbüros entscheidet. Doch die Umsetzung eines angepriesenen Entwurfs dauert meist noch eine Weile. Ein gutes Beispiel ist Pan – das heutige Max-Becker-Areal – vom Kölner Projektentwickler Pandion. Nach und nach kommen immer mehr Details zum Stadtquartier zusammen, das Ehrenfeld ein neues Gesicht verleihen soll.
Am 18. Oktober – also genau heute vor einem Jahr – gab die Pandion AG das Sieger-Duo des Wettbewerbs bekannt. Das Büro „Cityförster“ aus Hannover überzeugte gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten von „urbanegestalt“, ein Kölner Büro. Der Siegerentwurf mit der Planung für das Areal samt Grünzug und historischen Punkten, die erhalten bleiben, wurde kurz danach für interessierte Kölnerinnen und Kölner ausgestellt. Dass die Beteiligung der Öffentlichkeit in Köln ein außerordentlich hohes Gut ist, hatte Baudezernent Markus Greitemann noch vor kurzem im Interview mit der Rundschau betont.

Die Bummelmeile im künftigen „Pan“.
Copyright: Pandion
Im nächsten Schritt beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung im Februar dieses Jahres die Aufstellung des Bebauungsplans. Dabei ließ das Gremium es sich nicht nehmen, weitere Empfehlungen zur Überarbeitung des Ergebnisses auszusprechen. Mit zu dem Beschluss gehörte unter anderem, dass die Gaskugel als industrielle Landmarke erhalten bleibt. Wie die Rundschau mehrfach berichtete, sah der Stadtkonservator keinen Denkmalschutz für den Gashochdruckkugelbehälter vor. Doch die Politik forderte aus vielen Richtungen den Erhalt der Kugel.
Die Gaskugel wahrt dabei das Andenken an die Industrie, die bis zuletzt auf dem Areal mitten in der Stadt ihre Heimat hatte. Bis 1930 war dort ein Gaswerk angesiedelt, später Schwermetallindustrie und seit den 1980ern die Firma Max Becker, die Wertstoff-Recycling betreibt.
Nächste Öffentlichkeitsbeteiligung 2024
Mehr als ein halbes Jahr nach dem Beschluss der Politik bearbeitet die Pandion weiter den Siegerentwurf. Details sind gefragt, bei denen Behörden und Träger öffentlicher Belange beteiligt werden müssen, so heißt es im Baugesetzbuch. Alles mit dem Ziel, das Baurecht zu schaffen, um anschließend mit dem Bau zu starten. Im Frühjahr 2024 soll es eine weitere Öffentlichkeitsbeteiligung geben, in der die interessierten Bürgerinnen und Bürger weitere Details begutachten und Meinungen dazu abgeben können.
In den nächsten Schritten soll nun eine konkrete Aufteilung von Wohnformen und Wohnungsgrößen erfolgen. Insgesamt rund 1700 Wohneinheiten stehen auf dem Plan. Zur Höhe der Gebäude erklärt die Pandion: „Im Wesentlichen wird die Mehrheit der Gebäude aus fünf bis sechs Geschossen bestehen. Darüber hinaus wird es vereinzelte Hochpunkte mit bis zu neun Geschossen geben.“
Im Wesentlichen wird die Mehrheit der Gebäude aus fünf bis sechs Geschossen bestehen. Darüber hinaus wird es vereinzelte Hochpunkte mit bis zu neun Geschossen geben.
Auch die konkrete Anzahl an Gastronomiebetrieben und Einzelhandel oder Nachversorger sei noch abzustimmen. Bei der sogenannten Bummelmeile steht vor allem eine vielfältige Urbanität in den Erdgeschosszonen im Vordergrund. Der Projektentwickler erklärt dazu: „Unser klares Ziel ist es, dass die Bummelmeile neben einer attraktiven Nahversorgung auch zum Schlendern und Verweilen einlädt. Hier sollen Jung und Alt zusammenkommen, sich Wege kreuzen, Bedarfe des täglichen Lebens gedeckt und gerne Zeit verbracht werden. Ein urbaner belebter Raum als „Dreh und Angelpunkt“ steht hier im Fokus der Entwicklung.“

Die Visualisierung zeigt das künftige Stadtquartier samt der Gaskugel. Links im Bild sind Fernsehturm Colonius, der Dom und der das Hochhaus am Mediapark - die Heimat der Pandion - zu sehen.
Copyright: Pandion AG
Das 17,5 Hektar große Areal ist in 20 Baufelder aufgeteilt worden. In welcher Reihenfolge und in wie vielen Abschnitten diese errichtet werden, gehört noch zu den weiteren Planungsschritten. All das gehört zum Weg bis zum Baurecht, also der Baugenehmigung, dazu. Denn die gibt es in der Regel erst, wenn die Details alle stehen. Rund drei Jahre hat Pandion dafür angesetzt. Ist der Architektenwettbewerb entschieden, geht also die Arbeit für die Investoren erst richtig los. Und bis tatsächlich gebaut werden kann, können ein paar Jahre vergehen.