Geld für Baumaßnahmen benötigtGAG will Mieten für 7000 Wohnungen erhöhen

Die Hauptverwaltung der GAG in Köln-Kalk
Copyright: Thomas Banneyer
Köln – Die größtenteils städtische Immobiliengesellschaft GAG erhöht zum 1. Januar die Miete für rund 7000 Mietwohnungen in Köln. Vergangene Woche erhielten Tausende GAG-Mieter entsprechende Schreiben von Kölns größter Vermieterin. Die Nettokaltmieten steigen teils kräftig – und das mitten in einer Zeit, in der viele Menschen nicht wissen, wie sie ihre Strom- und Gasrechnungen bezahlen sollen. So verlangt die GAG etwa für eine 55-Quadratmeter-Wohnung in Klettenberg statt 598 Euro künftig 656 Euro im Monat. Das sind 9,7 Prozent mehr.
Mieterhöhung wegen steigender Kosten
Betroffen sind laut GAG-Sprecher Jörg Fleischer ausschließlich frei finanzierte Wohnungen. Diese machen rund die Hälfte der 45.000 GAG-Wohnungen aus. Man überprüfe die Bestände regelmäßig darauf, ob Mietanpassungen gerechtfertigt seien, so Fleischer. Dabei orientiere man sich am Kölner Mietspiegel. Der weist für sämtliche Immobiliengruppen eine gewisse Preisspanne für den Quadratmeterpreis aus. Bislang habe die GAG das mittlere Preisniveau angesetzt, künftig werde man sich am oberen Wert des Mietspiegels orientieren. Die Preise des Mietspiegels lägen aber in der Regel deutlich unter den auf dem freien Markt gezahlten Mieten in Köln, so Fleischer.
Begründet wird die Erhöhung mit steigenden Kosten. Die GAG wolle weiterhin Wohnungen bauen und energetisch sanieren, doch das werde angesichts der stark steigenden Bau- und Zinskosten immer teurer. Daher müsse man die Einnahmen des Unternehmens steigern – und das gehe nur über die Mieten, erklärte Fleischer. Öffentlich geförderte Wohnungen seien aber nicht betroffen. Bei den Mieterhöhungen halte man alle gesetzlichen Vorgaben ein, darunter die Kappungsgrenze, wonach in Köln binnen drei Jahren nur eine Erhöhung um maximal 15 Prozent bis an die ortsübliche Vergleichsmiete erlaubt ist. Sollten GAG-Mieter durch die Mieterhöhung in existenzielle Nöte geraten, werde man das Gespräch suchen und Lösungen finden. Ziel sei, dass niemand seine Wohnung verliert.