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Gerhard HerkenrathPastor im Alter von 83 Jahren verstorben

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Köln – Gerhard Herkenrath ist tot. Wie das Stadtdekanat bestätigt, ist der ehemalige Pfarrer von St. Alban am Mittwoch im Alter von 83 Jahren gestorben. Herkenrath war Professor an der Katholischen Hochschule. 15 Jahre war er Dekan der Lehreinrichtung und sieben Jahre Prorektor.

Als Pfarrer unter Kardinal Meisner gelang Gerhard Herkenrath, was seinem Dienstherren verwährt blieb: Er drang ins Herz der Kölner vor. In einem Gespräch mit der Rundschau sagte er mal, es sei das Schöne an einer Großstadt, dass man sich die Gottesdienste aussuchen könne.

„Der eine geht in die Kupfergasse oder nach Pantaleon, der andere nach Theodor oder St. Alban“. Wenn Herkenrath in seiner Gemeinde die Messe feierte, dann gingen die Menschen nach St. Alban. Nicht zuletzt deshalb, weil sie dann dort solche Sätze von der Kanzel hören konnten: „Die Kirche vertritt den Zölibat als höchst heiligen Wert, und dabei weiß jeder, welche Heuchelei hinter der Lebenspraxis steht – punktuelle oder auch in festen Verhältnissen.“ Oder auch: „Laien und Frauen müssen viel mehr Einfluss in der Kirche bekommen.“

Das dafür manchmal Applaus unter den Gottesdienstbesuchern aufbrauste, machte den volksnahen Pfarrer anfänglich noch verlegen. Doch dann sagte er sich: „Wenn ich etwas angesprochen habe, dass die Leute bewegt, dann dürfen sie das auch zeigen.“

2010 ging der Geistliche, der zahlreichen Karnevalsvereinen eng verbunden und der für seine kölschen Messen beliebt war, in den Ruhestand. Er zog in eine Seniorenresidenz in die Innenstadt, wo er am Mittwoch verstarb. (ngo)