Zukünftige Erstklässler in Köln können sich noch nicht sicher sein, ob sie zum Schuljahr 2023/24 eine Grundschule in ihrer Nähe besuchen werden. Das Zittern ist vor allem in Ehrenfeld groß.
GrundschulenSo kämpft die Stadt Köln gegen die Schulplatznot

Wohnortnah in eine Grundschule zu gehen, wird in Köln wohl im kommenden Schuljahr nicht für alle Erstklässler möglich sein.
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Bei der Stadt laufen nach Auskunft einer Sprecherin die Bemühungen, geeignete, wohnortnahe Plätze für die schätzungsweise mehr als 10500 Schulneulinge für das Schuljahr 2023/24 zu finden. Wie berichtet, gibt es nach Auswertung der Erstwünsche der Eltern an 55 der 143 kommunalen Kölner Grundschulen mehr Nachfrage als vorhandene Plätze.
Zusätzliche Eingangsklassen sind an den Schulen GGS Godorfer Hauptstraße in Rodenkirchen, GGS Martinusstraße und GGS Soldiner Straße in Chorweiler und GGS Adolph-Kolping-Straße in Porz vorgesehen. Ob an einzelnen weiteren Schulen die bisherige Platzzahl durch Mehrklassen erweitert werden kann, muss noch geprüft werden.
Ehrenfeld als neuralgischer Punkt
Ein neuralgischer Punkt ist Ehrenfeld. Eine entsprechende Berichterstattung der Rundschau bestätigt die Stadt: „Derzeit überschreiten die Anmeldezahlen und die Bevölkerungsprognosen für den Stadtteil Ehrenfeld die vorhandenen Platzkapazitäten an den dort verorteten Grundschulen. Begründet ist dies in den Bauverzögerungen des Helios-Grundschulgebäudes.“ Die Helios-Grundschule ist interimistisch bereits in Sülz gestartet und sollte ursprünglich zum aktuellen Schuljahr 22/23 an ihren angedachten Standort auf dem Helios-Gelände umziehen. „Der Umzug kann frühestens Ende 2024 stattfinden, wodurch dem Stadtteil Ehrenfeld zum Schuljahr 25/26 fünfzig zusätzliche Schulplätze in den Eingangsklassen zur Verfügung stehen werden, sodass sich die angespannte Lage dort dann entspannt“, teilt die Stadt mit. „Zusätzlich werden im Stadtteil Ehrenfeld aktuell Standorte gesucht, um Gebäude für bis zu fünf weitere Grundschulzüge zu errichten.“
Inzwischen hat sich die Zahl der Kinder, deren Eltern die Stadt wegen der Anmeldung auf einer Grundschule angeschrieben hat, von 818 auf 575 reduziert. Gründe dafür, dass ein Kind nicht an einer Grundschule angemeldet wird, können laut Stadt vielfältig sein. So können Familien weggezogen sein, Kinder können vom Schulbesuch zurückgestellt oder auf einer privaten oder Ersatzschule angemeldet worden sein.
Eltern, die trotz Aufforderung ihr Kind nicht an einer Grundschule anmelden, werden zunächst schriftlich erinnert, reagieren sie nicht, wird dem Kind in Zusammenarbeit mit dem Schulamt eine Schule zugewiesen.