Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Hohe StraßeSilber Becker schließt

2 min

Silber Becker, das letzte große inhabergeführte Fachgeschäft auf der Hohe Straße, verschwindet Anfang nächsten Jahres.

Köln – Die Hohe Straße verliert einen ihrer letzten traditionsreichen Namen: Silber Becker, das über die Grenzen der Stadt bekannte „Haus für Tischkultur“, wird nächstes Jahr schließen. „Alles hat seine Zeit im Leben“, sagt Renate Becker, die das Unternehmen über 50 Jahre lang in vierter Generation geführt hat. Zum 28. Februar wird das Fachgeschäft für Bestecke und Stahlwaren aus Altersgründen aufgegeben.

Von der Schließung sind 18 Mitarbeiter betroffen, die der Firma zum Teil 40 oder 50 Jahre angehört haben. Etwa ein Drittel der Belegschaft gehe in den Ruhestand, so Becker, für die meisten anderen gebe es konkrete Perspektiven.

Seit 1903 befindet sich das Stammhaus des Familienunternehmens auf der Hohe Straße 89-91, Ecke Brückenstraße. In der Brückenstraße gab es zeitweise noch eine Filiale, unter anderem für Shops renommierter Hersteller sowie Ausstellungen. Sowohl bei den Kölnern als auch Besuchern der Stadt gilt Silber Becker bis heute als Top-Adresse für Tafelsilber, Bestecke, Trinkgläser, Porzellan, Glaskunst, Wohnaccessoires und Geschenke exklusiver Art. Es ist das letzte große inhabergeführte Fachgeschäft auf der inzwischen von Modeketten dominierten Kölner Einkaufsmeile. Ob für Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen oder Taufen: Über Generationen lagen bei Silber Becker die Wunschlisten aus. Sogar ein Teil des Ratssilbers sowie der silberne Handspiegel der Jungfrau aus dem Dreigestirn stammen aus dem Hause J.H. Becker.

Erst letztes Jahr hatte das Unternehmen 130-jähriges Bestehen gefeiert. Das erste Geschäft war 1882 von Johann Heinrich Becker in Hannover gegründet worden. Sohn Paul verlegte es 21 Jahre später auf die Hohe Straße. Paul Becker erwarb damals auch das Haus. Das Eckgebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und bis 1951 von Paul Beckers Sohn Kurt aufgebaut.

Nach Worten von Renate Becker wird das denkmalgeschützte Haus künftig vermietet.