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Immobilien-ReportWohneigentum in Köln wird immer teurer

Lesezeit 4 Minuten
Ein Baugerüst steht an der Fassade von einem nicht fertig gebauten Wohnhaus auf einer Baustelle.

Ein Baugerüst steht an der Fassade von einem nicht fertig gebauten Wohnhaus auf einer Baustelle.

Ein aktueller Marktbericht zeigt einen teils drastischen Anstieg der Immobilienpreise fürs Eigentum in Köln. Bei den Mietpreisen gibt es indessen sowohl eine gute, als auch eine schlechte Nachricht.

Viele, die den Wunsch nach einem Eigenheim haben, haben dieses Vorhaben in diesem Jahr auf Eis gelegt. Der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise in Deutschland und auch deutlich teurere Kredite sind nur einige der Gründe. In Köln spielt vor allem die enorme Preissteigerung eine Rolle. Der Marktbericht des Kölner Immobilienmaklers Roland Kampmeyer zeigt, dass die Preise für Wohnungen und Häuser zwischen Juli 2021 und Juni 2022 teils drastisch gestiegen sind. Die tatsächlichen Mieten sind laut Kampmeyer weniger rasant als die Angebotsmieten gestiegen.

Eigentumswohnungen

Allein im Stadtbezirk Lindenthal ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung im Neubau innerhalb eines Jahres um 29,7 Prozent gestiegen. Im gleichnamigen Stadtteil kletterte der Richtwert des unabhängigen Marktforschungsinstitutes iib auf 8610 Euro pro Quadratmeter.

Grafik zu den Kölner Immobilienpreisen.

Grafik zu den Kölner Immobilienpreisen.

Bei den Bestandsbauten kletterte der Preis in Ehrenfeld mit 15,9 Prozent am meisten. Im gesamten Kölner Stadtgebiet stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Bestandsbau um 10,7 Prozent und im Neubau um 9,6 Prozent. Kampmeyer ermittelte einen durchschnittlichen Kaufpreis von 4660 Euro pro Quadratmetern im Stadtgebiet.

Häuser

Der durchschnittliche Kaufpreis für ein Haus in Köln kletterte um 8,2 Prozent auf 732 000 Euro. Dazu zählen Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäuser und Doppelhaushälften. Für ein Einfamilienhaus bedeutet das einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4710 Euro. Den günstigsten Preis pro Quadratmeter gibt der Bericht in Godorf an, je 3020 Euro im Bestand und 3930 Euro im Neubau. Die teuersten Preise je Quadratmeter verortet er bei den Bestandsbauten in Marienburg, mit 7300 Euro, und bei den Neubauten in Bayenthal, mit 9270 Euro. Dabei ist die Preisspanne im Rechtsrheinischen mit 1020 Euro pro Quadratmeter Unterschied zwischen dem günstigsten und dem teuersten Betrag bei Neubauten deutlich geringer als im Linksrheinischen. Dort liegt die Spanne bei 5340 Euro pro Quadratmeter.

Wohnungen zur Miete

Bei den Mieten gibt es zwei Aspekte, die es zu differenzieren gilt. Die Entwicklung der Bestandsmieten und der Angebotsmieten. Denn der Datenbestand am 1. Juli 2022 zeigte laut Bericht eine Sache auf: „Von Juli 2021 bis Juni 2022 sind die Mieten im Bestand und im Neubau deutlich moderater gestiegen als in den vorhergehenden zwölf Monaten.“ Allerdings gibt der Bericht nur die aktuelle Preisentwicklung mit 7,4 Prozent Steigerung an, keinen Vergleichswert aus den zwölf Monaten davor.

Der gesamtstädtische Durchschnittspreis lag Mitte 2022 laut Kampmeyer bei 13,10 Euro pro Quadratmeter. Bei den Bestandsbauten gab es den niedrigsten Mietpreis mit 7,35 Euro pro Quadratmeter im Stadtteil Chorweiler, den höchsten mit 14,70 in Altstadt-Nord. Bei den Neubauten war die Miete mit 10,05 Euro je Quadratmeter in Seeberg am geringsten und mit 19,30 Euro in Lindenthal am höchsten.

Einen drastischen Anstieg verzeichnete dagegen die Angebotsmiete – die Miete, die Eigentümer bei neuen Inseraten im Internet oder in Zeitungen anbieten. „Mit 3,9 Prozent im ersten, 5,7 Prozent im zweiten und 7 Prozent im vierten Quartal erreichen die Kölner Angebotsmieten den stärksten Anstieg der vergangenen zehn Jahre“, so Kampmeyers Bericht. So kletterte die Angebotsmiete im dritten Quartal 2022 bis auf 12,54 Euro pro Quadratmeter. In zehn Jahren kletterte die durchschnittliche Angebotsmiete in Köln somit um 4,31 Euro pro Quadratmeter nach oben. Als Gründe führt der Bericht neben preisenden Steigen für die Vermieter vor allem wirtschaftliche Unsicherheit und die Inflation an.


Neuer Wohnraum

52 Neubauprojekte listet der Marktbericht für Immobilien für das gesamte Kölner Stadtgebiet auf. Vier davon sind allerdings reine Gewerbeneubauten mit Büroflächen.

Reiner Wohnraum entsteht in 25 dieser Projekte. Einen Mischansatz von Gewerbe und Wohnen in modernen Stadtquartieren verfolgen 23 dieser Projekte, zu denen unter anderem „The Woodhood“ im neuen Stadtteil Kreuzfeld und die entstehende Parkstadt Süd in Rodenkirchen zählen, aber auch das neue Quartier Pan, das auf dem Max-Becker-Areal in Ehrenfeld errichtet werden soll.

Im Stadtbezirk Ehrenfeld stehen derzeit mit einem Dutzend die meisten Neubauprojekte an. (rom)