Innere KanalstraßeBerühmte Kölner Brücke wird jetzt idiotensicher

Nur einer von vielen: Immer wieder fuhren sich Lkw an der „Idiotenbrücke“ fest. Jetzt naht Rettung.
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Köln – Sie hat traurige Berühmtheit erlangt. So groß, blinkend und massenhaft die Warnhinweise auch sind – nichts konnte verhindern, das scharenweise Lkw an der Eisenbahnüberführung über die Innere Kanalstraße in Nippes hängen blieben. Allein 1997 rammten 14 Brummis dagegen. Und es wurde mit den Jahren kaum besser. Jetzt naht allerdings Besserung, wenn auch auf lange Sicht. Ab 2024 soll die sogenannte „Idiotenbrücke“ abgerissen und neu gebaut werden. Im Lkw-tauglichen Format.
Bauwerk aus dem Jahr 1915
Es ist kein Fall von Erbarmen mit den Brummifahrern, es handelt sich schlicht um Materialermüdung. Die „Idiotenbrücke“ ist aus dem Baujahr 1915. Da ist mit Sanierung nichts mehr zu machen. Damals war Stand der Technik, Bogenbrücken zu errichten. Die Bogenform macht sie so tückisch. Die 4,90 Meter am Scheitelpunkt erwecken auf den ersten Blick den Eindruck: „Das passt.“ Doch schon am Fahrbahnrand sind es nur noch 3.90 Meter. Im Fußgängerbereich gar nur noch zwei Meter. Das soll ab 2024 begradigt werden. Der Bogen wird einer einheitlichen Höhe von 4,50 weichen. Die angesetzte Bauzeit beträgt 18 Monate. Kosten: Rund 4.5 Millionen.
Kosten für die Stadt bei rund 83.000 Euro
Annähernd die Hälfte der Bausumme kommt auf die Stadt Köln als sogenannter Straßenbaulastträger zu. Allerdings fließen noch einige Faktoren, wie beispielsweise Fördermittel, in die Rechnung mit ein. Am Ende wird die Stadt Köln rund 83.000 Euro bezahlen müssen.
Dass scheint doch ein lohnenswerter Preis zu sein für die Behebung eines solchen Hindernisses. Die Summe wurde wahrscheinlich schon überschritten, um all die Schilder, Warnblickanlagen und Straßenamrkierungen anzubringen, um Lkw-Fahrer zum Umkehren zu bewegen. Doch sollten die Sicherheitseinrichtungen besser nicht weggeworfen werden. Denn die Idiotenbrücke ist nur eine von acht Bogenbauwerken, die es auf diesem Abschnitt der Inneren Kanalstraße gibt. Wie schnell kann da der Gedanke aufkommen, wenn es bei der ersten ein Leichtes ist, drunter her zufahren, wird es bei den anderem auch schon passen.