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InterviewElyas M'Barek bei Filmpremiere im Kölner Cinedom

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Elyas M'Barek und Karoline Herfurth bei der Premiere von „Das perfekte Geheimnis” im Kölner Cinedom.

  1. Die Komödie „Das perfekte Geheimnis“ läuft seit Donnerstag im Kino.
  2. In dem Film macht eine Gruppe von Freunden für den Verlauf eines Essens alle Handynachrichten und Anrufe für alle Anwesenden öffentlich.
  3. Dominic Röltgen traf die Darsteller Elyas M’Barek und Karoline Herfurth bei der Premiere im Cinedom.

KölnHerr M’Barek, in der Boulevardpresse war zuletzt zu lesen, dass Sie zwei Akkuladungen pro Tag für Ihr Smartphone benötigen. Hat Sie der Film ein wenig zum Umdenken bewegt?

M’Barek: Ne (lacht). Ich behalte meine intensive Beziehung zu meinem Handy.

Herfurth: Ich habe nach wie vor eine sehr nachlässige Beziehung zu meinem Handy. Ich glaube, wir könnten da nicht unterschiedlicher sein. Okay, ich arbeite viel damit, aber das ist dann auch schon alles. Ich vergesse allerdings immer, mein Handy aufzuladen.

Würden Sie im wahren Leben so ein Spiel mitspielen?

Herfurth: Nein. Allerdings wär das bei mir wohl auch sehr langweilig, weil überhaupt nichts passieren würde. Außerdem habe ich auch nichts zu verbergen.

M’Barek: Bei mir wär es nicht langweilig, aber trotzdem oder eher: genau deswegen würde ich es auch nicht mitspielen. Der Film ist da, glaube ich, schon sehr realistisch und sollte allen eine Warnung sein.

Herfurth: Mich würde aber mal interessieren, ob jetzt Leute anfangen, das Spiel zu spielen. Da hätte ich gerne Videos und Berichterstattung auf allen Kanälen zu. Ich glaube, wenn es eine Stadt gibt, in der die Leute am lockersten damit umgehen würden, dann wäre das wohl hier in Köln.

Stimmt. Zumindest gäbe es nach Karneval immer neue Geheimnisse. Was hat Sie an der Filmidee begeistert?

Herfurth: Ich fand es einfach spannend, einen Ensemblefilm zu drehen, der an einen Abend spielt. Darauf hatte ich total Lust. Und ich bin natürlich auch ein extremer Fan von Bora (Dağtekin, Anm. d. Red.) und finde es einfach super, was er schreibt und uns für Möglichkeiten gibt als Schauspieler.

M’Barek: Da kann ich mich eigentlich nur anschließen. Außerdem finde ich, dass es ein Thema ist, mit dem sich wohl jeder heutzutage identifizieren kann. Jeder kann sich wohl vorstellen, was passiert, wenn man dieses Spiel spielt. Das ist einfach unglaublich zeitgemäß und zeigt auch, warum die Grundidee bereits in so vielen Ländern adaptiert wurde.

Der Film

In der Komödie „Das perfekte Geheimnis“,von Bora Dağtekin („Fack Ju Göhte“), spielen Karoline Herfurth (35) und Elyas M“Barek (37) ein Paar, das sich mit fünf Freunden zum Essen trifft. Im Laufe des Abends spielen sie ein Spiel, bei dem alle eingehenden Nachrichten und Anrufe für alle Anwesenden öffentlich gemacht werden. (roe)

Im italienischen Original heißt der Film „Perfect Strangers“ – hatten Sie mal eine Situation, in der Ihnen ein guter Bekannter total fremd wurde?

Herfurth: Ich muss ja gestehen, dass ich nicht die beste Menschenkenntnis habe, ich vertraue zunächst einmal jedem. Ich brauche dann aber sehr lange, bevor ich das Gefühl habe, jemanden wirklich zu verstehen.

M’Barek: Ich glaube, ich kann Menschen sehr gut einschätzen und habe mich noch nie in jemanden wirklich getäuscht.

Herfurth: Ich kann gut einschätzen, ob es jemand ernst mit jemandem meint. Wirklich getäuscht in jemanden habe ich mich auch noch nie. Was ich in letzter Zeit aber zunehmend bemerke, ist, dass politische Ausrichtungen präsenter werden und dass sich da die Geister scheiden.

Kam von Ihnen schon mal ein Geheimnis heraus?

M’Barek: Das nicht. Es passiert aber öfter, dass Leute vergessen, aufzulegen, so dass man noch mithören könnte. Ich lege dann schnell auf, weil mir das zu unangenehm ist. Ich könnte auch nicht in fremde Handys schauen.

Herfurth: Ich weiß gar nicht, ob von mir schon mal etwas herausgekommen ist. Ich vergesse sowas sofort wieder. Aber bei so Taschenanrufen bin ich doch etwas neugierig, ob vielleicht etwas Spannendes gesagt wird. Aber ich würde auch nicht in ein fremdes Handy schauen. Ich lerne einen Menschen doch lieber über den Menschen selbst als über das Handy kennen.

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Schützen Sie Ihr Smartphone besonders?

M’Barek: Intime Fotos zu versenden, würde ich niemanden raten – egal ob öffentliche Person oder nicht. Abgesehen davon schütze ich mein Handy mit Pin-Codes, besondere Vorkehrungen treffe ich nicht. Ich gehe immer davon aus, dass ich es auch verlieren könnte – das sollte nicht zu Problemen führen.

Herfurth: Ich mag keine Ortungsdienste und Clouds. Ansonsten versuche ich, niemanden unter seinem richtigen Namen zu speichern. Aber wenn jemand hacken kann und will, schafft derjenige das wohl auch.