Wakeboarden am Rather SeeEin Tag an Kölns neuer Wassersport-Oase

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Ein Wakeboarder dreht sich im Flug während er das Seil in der Hand hat, das ihne über das Wasser zieht.

Kunstflug durch die Luft: Dieser geübte Wakeboarder nutzte die Rampen auf der neuen Anlage am Rather See für schwindelerregende Tricks.

Die neue Wassersportanlage am Rather See: Der Wake-Club-Cologne lockte am Wochenende Anfänger und Fortgeschrittene auf das Wasser.

12,6 Grad Wassertemperatur laden nicht wirklich zum Baden ein. Dennoch ist der Rather See am Samstagnachmittag gut besucht. Als dann auch noch die Sonne rauskommt, weht ein Hauch von Sommer am weitläufig bekannten „Neubrücker Baggerloch“. Während auf der einen Seite des Sees noch ungebräunte Körper auf dem 200 Meter langen Sandstrand liegen, flitzen andere auf der ersten Wakeboardanlage Kölns über das Wasser.

Seit dem 1. April hat der Wake-Club-Cologne offiziell seine Pforten geöffnet und die Saison eingeläutet. Entweder auf Wasserskiern oder Wakeboards können sich Wassersportfans mit einem Tempo von 30 Stundenkilometern über den See ziehen lassen. Wer es ruhiger angehen lassen will, besucht den angeschlossenen Badebereich mit Sandstrand genießen, Volleyball spielen und sich auf die Sonnenterrasse des Restaurants setzen, mit Panoramablick über den See.

Ein Wakeboarder liegt auf dem Wasser.

Nicht bei allen klappt es gleich zu Beginn: Die Fahrt endet manchmal mit einem Sturz ins Wasser.

Das Highlight für Groß und Klein ist an diesem Tag definitiv die Wassersportanlage. Denn um sich auf dem kühlen Nass fortbewegen zu können, ist weder Rückenwind noch die perfekte Welle nötig. Die Anlage verfügt über zwei Kabelbahnen, die Wakeboard- oder Wasserskifahrende entlang einer festgelegten Route über einen Teil des Sees ziehen. Um die Anlage zu nutzen, müssen Interessierte laut Initiator und Betreiber André van den Höövel keine Profis sein. „Für die Einsteiger haben wir eine Übungsbahn und Anfängerkurse mit einem Trainer.“

Lediglich Badebekleidung sollten die Wassersportler mitbringen. Alles andere gibt es vor Ort. „Wakeboards, Neoprenanzüge und Helme müssen gemietet werden. Aber um das Fahren zu lernen, ist das Leihmaterial wie Westen und Leihskier kostenlos“, betont van den Höövel. Auch für Kinder ist der Wasserspaß geeignet. „Generell kann man ab acht oder neun Jahren an den Anfängerkursen teilnehmen. Schwimmen zu können, ist natürlich die Grundvoraussetzung.“

Ein Wakeboarder geht mit seinem Board in der Hand über den Rettungssteg.

Wer sein Wakeboard liebt, der trägt es: Nach einem unsanften Ausstieg geht es über den Steg zurück zum Start.

In dem zweistündigen Einsteigerkurs lernen jeweils sechs Teilnehmende, wie sie auf dem Board oder den Skiern stehen, die Balance halten, lenken oder um Kurven fahren. Erfahrungsgemäß kommen auch Neulinge laut van den Höövel schon mit einem Kurs auf die große Bahn. Dort befinden sich auch Rampen und Hindernisse für Fortgeschrittene. „Dafür muss man schon etwas besser fahren“, betont er mit einem Lächeln. „Im Weg des Seils ist aber nie ein Hindernis. Man muss schon aktiv darauf zufahren.“ In Zukunft soll es auch Fortgeschrittenen- und Ferienkurse geben.

Wakeboarden leichter lernen als auf dem Rhein

Am Samstag ist bei den Wassersportbegeisterten das Lächeln ein ständiger Begleiter, auch wenn der Versuch eines coolen Stunts oftmals im Wasser landet. Wer stürzt, schwimmt zum Rücklaufsteg und stellt sich gleich hinten wieder für den nächsten Versuch an. Auf den zwei großen Bahnen können jeweils bis zu neun Personen gleichzeitig fahren. Und das komplikationsloser als auf dem Rhein, wo Wakeboarden auch angeboten wird. „Auf unserer Anlage kann man das Fahren leichter lernen“, erklärt van den Höövel. „Zum einen, weil man nicht von dem Boot aus dem Wasser gezogen werden muss, sondern auf dem Wasser aus der stehenden Position startet. Und zum anderen, weil es keine vom Boot erzeugte Bugwelle gibt.“

Van den Höövel lässt seinen Blick zufrieden über die Anlage schweifen, wo Erwachsene in der Sonne liegen und Kinder im Sand spielen. „Vorher war hier gar nichts. Weniger Wiese, eher Schutt. Jetzt haben wir zwei Jahre gebaut. Allein für den Sandstrand haben wir 120 Lkw-Ladungen Sand benötigt.“ Aktuell pflanzen die Betreiber noch Wiese und ein paar Bäume. Zur Badesaison soll alles fertig sein.

Der Startbereich der Wassersportanlage am Wake-Club-Cologne.

Zurück am Start heißt es warten bis das nächste Seil frei ist.

Die Idee zur Anlage entstand aus van den Höövels Leidenschaft fürs Wakeboardfahren. Knapp 15 Jahre hat es gedauert, das Projekt zu realisieren, weil sich der Genehmigungsprozess hinausgezögert hatte. Dennoch ist dem Initiator nie die Puste ausgegangen. „Irgendwann gab es diesen Point-of-no-return und ich habe weitergemacht, ich hatte ja auch ein Ziel.“

Das Gefühl nach der Eröffnung sei toll. „Die Menschen hier mit einem Lächeln rausgehen zu sehen und sie sagen zu hören ,Es hat Spaß gemacht' ist Genugtuung und ein schönes Gefühl.“ Er freut sich, den Menschen eine Auszeit vom Alltag bieten zu können. „Jeder kann hier reinkommen und einen Tag Urlaub genießen. Ob man Sport macht, sich in die Beachbar oder das Restaurant setzt oder an den Strand legt.“


3 Wakeboardanlagen hat der Wake-Club-Cologne am Rather See errichtet. Die Adresse lautet Rösrather Straße 281, 51107 Köln. Die erste Saison zum Wakeboarden und Wasserskifahren startete am 1. April und läuft bis zum 15. Oktober dieses Jahres. Geöffnet ist die Anlage Montag bis Freitag jeweils von 12 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 21 Uhr.

Der Eintritt zum Badestrand kostet künftig 5 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Jugendliche bis 15 Jahre und ist für Kinder unter 4 Jahre frei. Für Wakeboarder wird der Eintritt verrechnet. Tickets für Wakeboard-Slots (jeweils 2 Stunden) gibt es vor Ort oder im Internet. Wer vorab online bucht, muss vor Ort weniger warten. Preise: Tageskarte: 47 Euro (bis 15 Jahre: 39 Euro) 2-Stunden-Slot: 32 Euro (bis 15 Jahre: 28 Euro). Es besteht zudem die Möglichkeit, ganze Bahnen für Zeitfenster oder volle Tage sowie den Grillplatz zu mieten.

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