Der KunstRaum St. Theodor zeigt zum 10. Todestag von Hans Rolf Maria Koller 24 Öl-Gemälde aus seiner Motivserie mit Kindern.
Familiäre PorträtsAusstellung in Vingst erinnert an Kölner Maler Hans Rolf Maria Koller

Kollers Malereien in St. Theodor zeigen vor allem Abbilder seiner Kinder Rebekka, Johann und Philipp.
Copyright: Repro: Thomas Dahl
Sie sind ungeduldig, zappelig, verspielt, vergnügt, gelangweilt, genervt, verunsichert, selbstbewusst oder skeptisch: In 24 Gemälden zeigt Hans Rolf Maria Koller im KunstRaum St. Theodor Auszüge seiner malerischen Kinder-Serie. Bei den Porträtierten handelt es sich dabei überwiegend um die eigenen Nachkommen Rebekka, Philipp und Johannes.
Liebevoll kuratiert gedenkt das Gotteshaus in der aktuellen Ausstellung „Kinder, Kinder! Children’s Corner“ an den Kölner Künstler, der im Frühjahr 2015 verstarb. Die mittelgroßen bis großformatigen Öl-Exponate entstammen einer Schaffensperiode von Anfang der 1950er bis Mitte der 90er Jahre und stechen neben der persönlichen Komponente durch den Kontrast zwischen vordergründiger Figürlichkeit und surrealer bis abstrakter Bild-Umgebung hervor. Bei genauem Hinsehen offenbaren sie sich als multiple Wasserspiegelungen, mit Spielgegenständen überladenen obskuren Untertisch-Verstecken oder vernebelte Stadt-Konturen.
Koller setzt bei aller Farbvielfältigkeit auf Töne, die nicht strahlen und die Kompositionen in eine beständige Sachlichkeit tauchen. „Mein Mann hat nie von Fotos gemalt. Die Bilder stammen aus Sitzungen mit den Modellen. Dabei war ihm eine stete Unterhaltung mit den abgebildeten Personen wichtig. Oftmals liefen im Hintergrund auch Musikaufnahmen oder Troll-Märchenplatten“, berichtet Doris Koller.
Die Witwe empfindet für die Ausstellung in Anbetracht des zehnjährigen Todestages am 29. April eine „freudige Erinnerung“, die neben der Trauer bestehe. Hans Rolf Maria Koller wurde 1932 geboren. Nach dem Studium der Malerei und freien Kunst an den Kölner Werkschulen begann er Dozententätigkeiten in der Rheinmetropole. Ab 1971 unterrichte Koller an der Fachhochschule für Kunst und Design. Er wurde unter anderem für seine epischen Bilderzyklen – etwa „Die Nacht des Menschen“ oder „Endstation Ubierring“, mit 196 dargestellten Personen – bekannt, die Gesamtlängen von bis zu 100 Meter erreichten. Zudem gestaltete er die Fenster in der Katholischen Kirche St. Elisabeth (Höhenberg). Am 25. Mai findet in St. Theodor ab 11.00 Uhr eine Kunstführung mit Informationen zu Leben und Wirken des Malers statt.
Hans Rolf Maria Koller, „Kinder, Kinder! Children’s Corner“, bis 30. Mai, St. Theodor, Burgstraße 42, 51103 Köln, Öffnungszeiten: samstags 13.00 bis 15.00 Uhr, sonntags 12.00 bis 13.00 Uhr und nach Vereinbarung via E-Mail an kunstraum_st.theodor@gmx.de, www.kunst-koller.de