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„Ein Lebenstraum“Prinzen-Garde stellt das Dreigestirn in der Session 2026

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Das designierte Dreigestirn: Jungfrau Stefan Blatt (von links), Prinz Niklas I. und Bauer Clemens von Blanckhart.

Das designierte Dreigestirn: Jungfrau Stefan Blatt (von links), Prinz Niklas I. und Bauer Clemens von Blanckhart.

Niklas Jüngling, Clemens von Blanckart und Stefan Blatt werden in der kommenden Session über die kölschen Jecken regieren.

Niklas Jüngling hat es schon sehr früh sehr ernst genommen mit seinem Lebenstraum. Schon als er vor 25 Jahren seinen ersten Rosenmontagszug am Straßenrand sah, stand für ihn fest: auf dem Prinzenwagen würde er auch gerne einmal stehen. Weil er wusste, dass das Amt des Prinz Karneval ein durchaus kostspieliges sein kann, legte er bereits im Alter von 16 Jahren Einkünfte aus Nebenjobs auf einem Sparkonto mit dem Namen „Prinz“ an. Der lange Atem hat sich nun ganz offensichtlich gelohnt. Gemeinsam mit Bauer Clemens von Blanckart und Stefan Blatt als Jungfrau Aenne wird er in der Session 2026 das Kölner Dreigestirn bilden. Das Trio von der Prinzen-Garde konnte das Festkomitee in mehreren Bewerbungsrunden überzeugen.

Präsentiert wurde das designierte Dreigestirn in der Wagenhalle der Freiwilligen Feuerwehr in Brück. Die feierte in diesem Jahr ihr 120-jähriges Bestehen und steht stellvertretend für das Ehrenamt, das in der kommenden Session durch das Motto „Alaaf – Mer dun et för Kölle“ in den Vordergrund gerückt werden soll.

Der designierte Prinz Niklas I. lebt mit seiner Freundin in Lindenthal und ist Leiter einer Vertriebsserviceeinheit bei einer großen Versicherung. Seine karnevalistische Laufbahn begann er 2001 tanzend bei den „Höppemötzjer“. 2016 fand er sein karnevalistisches Zuhause in der Prinzen-Garde. „Die Prinzen-Garde ist für mich zu einer zweiten Familie geworden“, sagt er. In dieser zweiten Familie ist er im Gold behelmten Fußkorps unterwegs und moderiert seit 2019 den Prinzenschwof in der Wolkenburg. „Wir bringen eine große Portion Aufregung, aber vor allem Vorfreude mit“, sagt der 32-Jährige. „Der Respekt vor diesem Amt ist groß, weil wir wissen, was es für die Stadt Köln und den Karneval bedeutet.“

Karneval in Köln: Bauer ist „der liebste Mensch weit und breit“

Bauer Clemens von Blanckhart wohnt mit Frau, Tochter und Dackeldame in Junkersdorf. Der  selbstständige Immobilienverwalter ist ebenfalls seit 2016 Teil der Prinzen-Garde und gehört heute dem Corps à la suite an, für das er unter anderem als Standartenträger aktiv ist. Im Redaktionsteam bringt er sich außerdem für das Magazin der Garde ein. Mit Blick auf die Werte des Bauern – das Wehrhafte und der Beschützerinstinkt – wird sich der 41-Jährige in seiner zukünftigen Rolle gut widergespiegelt fühlen. „Ich bin der liebste Mensch, der weit und breit herumläuft. Aber wenn jemand an meine Familie und meine Freude möchte, dann kann ich auch ganz anders sein.“ Im Dreigestirn werde er im Normalfall aber eher den Ruhepol darstellen. Ganz klar sei für ihn ohnehin: „Das Ornat des Bauern ist das schönste.“

Stefan Blatt, der mit seiner Familie in Rheinkassel lebt, wird in der kommenden Session als Jungfrau Aenne durch die Säle ziehen. „Ich habe den Namen in Anlehnung an meine liebe Omi ausgewählt, die vor knapp drei Jahren im stolzen Alter von 91 Jahren verstorben ist.“ Sie war es, die ihrem Enkel die kölsche Lebensart nahegebracht habe. Der 40-Jährige mit Vorliebe fürs Grillen und Campingurlaub ist seit 25 Jahren bei den Ford-Werken in Niehl als Energie-Elektroniker tätig. Wie der Prinz ist auch die Jungfrau im Fußkorps der Prinzen-Garde aktiv.

Auch wenn der Traum schon lange im Hinterkopf keimte, wurden die Pläne für eine Bewerbung 2020 auf einer Herrensitzung konkreter. Gemeinsam mit dem designierten Bauer ging Jüngling auf die Suche nach einer potenziellen Jungfrau und wurde in Stefan Blatt fündig. 

Große Freude bei der Prinzen-Garde

Groß ist die Freude über das Dreigestirn auch bei Dino Massi, Präsident der Prinzen-Garde. „Sie sind widerstandsfähig und können eine Menge Stress aushalten“, lobt Massi. Das bewiesen die drei bereits in den Bewerbungsrunden. „Ihr habt es uns wirklich nicht einfach gemacht“, richtete Massi die Worte an Christoph Kuckelkorn. Dem Festkomiteepräsidenten habe letztlich die Herzlichkeit, die akribische Vorbereitung und das tiefe Verständnis für den Kölner Karneval der Bewerber der Prinzen-Garde begeistert. Bei spontanen Aufgabenstellungen hätten sie zudem mit Flexibilität und Improvisationsfähigkeit punkten können.

Die Messlatte liegt mit Blick auf das Dreigestirn der Session 2025 hoch. Dem regenbogenbunten Trifolium der Stattgarde Colonia Ahoj flogen in der ganzen Stadt die Herzen zu. Aber: jedes Dreigestirn setze seine eigene Duftmarke, stellt das designierte Dreigestirn klar. Wie wollen die drei den Jecken in Erinnerung bleiben, wenn an Aschermittwoch alles wieder vorbei ist? „Wir wollen Freude und Glück schenken“, sagt der designierte Prinz Niklas. „Das ist in der aktuellen Zeit sehr wichtig.“