Neue Formate testenDrittes Ikea-Einrichtungshaus in Köln ist in weite Ferne gerückt

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IKEA in Godorf

Das Gewerbegebiet in Godorf

Köln – Ein drittes Ikea-Einrichtungshaus in Köln ist vorerst in weite Ferne gerückt – obwohl der schwedische Möbelkonzern sich im Herbst 2016 laut eigener Aussage schon in Abstimmungsgesprächen mit der Stadt befand. Damals interessiert er sich für einen Standort im Rechtsrheinischen, es wäre in Köln der erste auf dieser Seite des Flusses gewesen, die andere beiden liegen in Godorf und Ossendorf.

Zunächst will das Unternehmen neue Formate und Konzepte für die Märkte ausprobieren, laut Sprecherin Chantal Gilsdorf hat sich Ikea aber für Berlin entschieden. Gilsdorf sagte der Rundschau: „Wir sehen langfristig auch in der Metropolregion Rhein-Ruhr das Potenzial für die neuen Store-Formate. Dabei ist Köln ein attraktiver Standort, eine Entscheidung, auf welche der Städte oder Regionen wir uns konzentrieren werden, ist jedoch noch nicht gefallen.“

Ikea will sich zunächst auf Berlin fokussieren

Zunächst will Ikea sich komplett auf Berlin fokussieren, doch auch für die Hauptstadt liegt noch kein Zeitplan vor, der Möbelriese befindet sich in einer frühen Planungsphase. „Daher steht ebenfalls auch noch nicht fest, wann die Planungen für die weiteren Metropolregionen beginnen werden“, sagte Gilsdorf. Für die Stadt Köln heißt das: die mögliche Expansion auf drei Märkte, die schon mal relativ weit war, steht wieder auf der Kippe.

Und: Ein möglicher neuer Ikea würde ganz anders aussehen und funktionieren wie die beiden schon existierenden Häuser im Linksrheinischen in Godorf und Ossendorf. Gilsdorf sagte: „Zudem sprechen wir dann nicht mehr von einem Standard-Einrichtungshaus mit einem vergleichbaren Format zu den beiden bereits bestehenden Kölner Häusern, sondern von einem deutlich kleineren Standort. Denn die neuen Konzepte sollen in zentralen, innenstadtnahen Lagen oder direkt in den Innenstädten entstehen, etwa in Einkaufszentren, Fußgängerzonen oder an anderen hoch frequentierten Standorten.“ In Köln sind das beispielsweise Hohe Straße oder Schildergasse, auch wenn Gilsdorf die beiden Einkaufstraßen oder andere mögliche Standorte nicht nannte. In Hamburg beispielsweise gibt es seit 2014 eine Filiale in der Fußgängerzone.

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Wie berichtet, hatte sich Ikea vor gut zwei Jahren für die Fläche auf dem Verkehrsübungsplatz an der Rolshover Straße in Poll interessiert. „Wir sehen das Potenzial und der Standort bietet sich an“, hatte Gilsdorf seinerzeit gesagt. Unter anderem war wohl ein sogenanntes Mixed-Use-Projekt angedacht“. Der Begriff steht für ein Möbelhaus mit weiteren Nutzungen, etwa Wohnungen, Büros, Hotels oder Freizeitangeboten.

Der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Niklas Kienitz (CDU), sagte im April 2018, als klar war, dass zunächst neue Konzepte geprüft werden müssten und der Standort wieder offen sei: „Ich würde es bedauern, wenn das Projekt dort nicht kommt, weil der Bereich städtebaulich ungeordnet ist. Es wäre eine Chance gewesen.“ Doch damals war unklar, wo Ikea die neuen Formate testet, nun ist die Wahl auf Berlin gefallen – und Köln hängt in der Warteschleife.

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