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Kölner Anne-ProjektAusstellungen, Filme und Projekte rund ums Tagebuch der Anne Frank

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Das jüdische Mädchen Anne Frank hat mit ihrem bewegenden Tagebuch Geschichte geschrieben.

Köln – Anne, das jüdische Mädchen, schreibt Geschichte. Auch Jahrzehnte nach dem Holocaust gilt immer noch: „Anne kann ein Vorbild sein für junge Menschen heute, wenn man sich den Film über sie ansieht, ihr Tagebuch liest, über Verfolgung spricht, dann imprägniert das gegen die Slogans der Rattenfänger heute“, sagt Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Dazu tragen ab 5. Mai bis 5. Juni zahlreiche Veranstaltungen bei, von Lesungen bis zum Konzert.

Initiator des großen Kölner Anne-Projekts ist der Diözesanrat der Katholiken in Köln. Kirchen und Hochschulgemeinden, Melanchthon-Akademie und NS-Dokumentationszentrum gestalten es gemeinsam mit Schulen und anderen Mitwirkenden an verschiedenen Orten.

Auch Film über „kölsche Anne Frank“ steht auf dem Programm

In der Krypta der Kirche der Katholischen Hochschulgemeinde Köln, Berrenrather Straße 127, wird die Ausstellung des Berliner Anne Frank-Zentrums zum Leben des verfolgten jüdischen Mädchens gezeigt, das sich in Holland vor den Nazis versteckte und ermordet wurde. Auf dem Programm steht im NS-Dokumentationszentrum der Dokumentarfilm über die „kölsche Anne Frank“: Zeitzeugin Faye Cukier. Die 94-Jährige spricht über ihre Verfolgung und Exil.

Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums (11. Mai), betont: „Informieren, aufklären und Empathie erzeugen, das ist für Jugendliche so wichtig wie für Erwachsene“.

„Müssen Flagge zeigen und uns querstellen“

Anne Frank wurde durch ihr bewegendes Tagebuch zu einer Identifikationsfigur für Generationen. Das soll so bleiben: Studierende führen durchs jüdische Köln, das Kölner Irmgardis-Gymnasium lädt zum Rundgang zu „Stolpersteinen“ in Köln ein, die an Opfer des NS-Regimes erinnern.

„Wir müssen Flagge zeigen, uns querstellen“, betont Norbert Michels, Geschäftsführer des Diözesanrates. „Wehret den Anfängen“, mahnt Michels auch mit Blick auf jüngste rechtspopulistische Veranstaltungen. „Wir leben in einer Zeit, in der Egoismus, Extremismus, Rechtspopulismus bis Terrorismus Kräfte finden, die dem nachfolgen“, warnt Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses. „Das halte ich für gefährlich. Wir brauchen Menschen, die sich erinnern und daraus Schlüsse ziehen.“ Gegen Ausgrenzung und Gewalt anzugehen, sei eine Aufgabe der Kirchen und der ganzen Stadtgesellschaft.