Halbe Milliarde Euro InvestitionClouth-Areal in Nippes erhält 100 Wohnungen mehr

Blick in die Ferne: Andreas Röhrig, Geschäftsführer der „modernen stadt“, steht auf einem Balkon im Clouth-Gelände.
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Köln – Das Clouth-Gelände in Nippes wächst – zumindest was die Zahl der Wohnungen angeht. Anstatt 1100 Wohnungen sollen in dem neuen Quartier 1200 entstehen. Das kündigte Andreas Röhrig, Geschäftsführer der „modernen stadt“, am Dienstag beim Rundgang über das Gelände an. „Der Trend zu großen Wohnflächen nimmt generell ab“, sagt Röhrig, ergo ist mehr Platz für kleinere Wohnungen. „Die Leute verzichten auf Fläche, um die Mieten bezahlen zu können“, sagt er.

Die ersten Wohnungen sind schon bezogen.
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Die „moderne stadt“ als Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadt setzt das Projekt um: 2013 hatte sie begonnen, die ehemaligen Industriegebäude der Clouth-Gummiwerke abzureißen, die Fläche zu sanieren, 35 Millionen Euro kostete das. Insgesamt realisieren mehrere Investoren die 31 Bauprojekte, 2022 soll alles fertig sein. „Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund einer halben Milliarde Euro“, sagt Röhrig.
„Clouth wird ein Teil von Nippes sein“
Die hundert zusätzlichen Wohnungen sollen öffentlich gefördert sein, also monatlich zwischen 6,25 und 7,15 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter kosten und somit für einkommensschwache Menschen bezahlbar sein. Wie berichtet, hat jeder zweite Kölner Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein, er ist die Grundlage, um eine solche Wohnung zu beziehen.

Auf einem Teil des Clouth-Geländes wird noch gebaut.
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Aktuell sollen auf den 14,5 Hektar Fläche – umgerechnet rund 20 Fußballfelder – später etwa 2500 Menschen wohnen. Momentan leben dort 900 Menschen in den schon fertiggestellten Bauabschnitten, bis Jahresende sollen es 1500 sein. „Wir hören von den Bewohnern verhältnismäßig wenig Klagen über Baulärm“, sagt Projektleiter Hans-Joachim Franken.
80 Prozent der Grundstücke sind verkauft und werden bebaut. „Clouth wächst Zug um Zug und wird ein Teil von Nippes sein“, sagt Röhrig. „Viele Nippeser ziehen hierher, nutzen weiter ihren Bäcker, es wird also keine Satellitenstadt.“ 38 Prozent der Wohnungen sind Eigentumswohnungen, 33 Prozent öffentlich-gefördert, weitere acht Prozent preisgedämpft. Der Begriff bezeichnet Wohnungen, deren Mietpreis zwischen den Summen für öffentlich-geförderte und frei finanzierten Wohnungen liegt, also bei rund neun bis zehn Euro. Die frei finanzierten Wohnungen kosten zwölf bis 14 Euro pro Quadratmeter, sie machen auf dem Clouth-Gelände 13 Prozent aus.