„Köln hat Beständigkeit“Sänger Dari hat die Pandemie genutzt und bringt eine EP raus

Sänger Darius „Dari“ Zander hat sich musikalisch noch einmal verändert.
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- Der Kölner Dari hat von seiner neuen EP „2021“ bereits zwei Singles veröffentlicht.
- Am kommenden Freitag gibt es den nächsten Song „Baby Diana“.
- Kaja Hempel sprach mit dem 35-Jährigen.Kaja
Köln – Ihre bisherigen Songs haben immer einen Teil Ihrer persönlichen Geschichte erzählt. Wie ist das bei den Liedern „So High“ und „Lost“?Ich schreibe immer aus meinem eigenen Leben. Auf meiner neuen EP sind vier Songs und zu jedem gibt es ein Video. Das sind also Kurzfilme, aber sie erzählen eine Geschichte. Ich selbst lebe sehr im Moment, das impliziert auch, dass man mal Scheiße gebaut hat. Generell ist aber mein Ziel, immer das zu machen, was mir Spaß macht.
Der Song „Baby Diana“ kommt Freitag raus. Können Sie darüber schon etwas verraten?
Ich habe im Nachtleben gearbeitet und immer festgestellt, dass die Menschen häufig versuchen eine Fassade aufrecht zu erhalten. Das Gleiche passiert in den Sozialen Medien. Es wird immer ein High Life suggeriert, aber so ist die Welt gar nicht und das ist auch gar nicht schlimm. Zu dem Song hat mich eine sehr gute Freundin inspiriert. Die versuche ich immer davon wegzuholen.
Sie haben für die Songs einen etwas anderen Stil gewählt. Warum?
Dari steht für Veränderung. Ich bin mit Soul und Hip Hop großgeworden. Ich mache immer noch Deutsch-Pop, aber die neuen Songs haben einen urbanen Touch. Ich wollte mal was anderes machen. Das ist moderner Deutsch-Pop mit soulig leichtem poppigem Gesang.
Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihr Leben ausgewirkt?
Im Alltag ist man einfach unglaublich viel zuhause, aber ich wollte die Zeit nutzen. Ich habe auf meine Ernährung geachtet und viel gelesen. Das kurbelt die Kreativität an. Außerdem fahre ich jeden Sonntag meine Eltern besuchen. Beruflich hat sich natürlich auch einiges geändert. Zum 1. Januar habe ich alles auf Instagram gelöscht. Ich habe 2021 als Neustart gesehen, das heißt aber nicht, dass ich das Alte nicht gut fand. 2020 wäre meine erste Tour gewesen, die wurde natürlich abgesagt. Das erste Gefühl war sehr enttäuschend, aber ich habe gemerkt, dass es Wichtigeres gibt. Jetzt gehe ich mehr Richtung Streaming und Online generell. Mein Ziel ist es, jeden Monat einen Song zu veröffentlichen, denn das ist die Möglichkeit als Künstler sichtbar zu bleiben. Man muss mit der Zeit gehen. Ich habe auch keine Konzerte geplant. Durch die Pandemie habe ich nochmal gelernt nicht zu planen und mehr im Moment zu leben. Tatsächlich fühle ich mich auch, im Gegensatz zu vielen anderen, gut versorgt. Ich habe eine Förderung und ein Stipendium erhalten.
Wenn Corona morgen vorbei wäre, was würden Sie als erstes tun?
Ich würde mit Freunden essen gehen und ich würde die Menschen umarmen. Was mir fehlt, ist die Optionen zu haben. Ich werde nicht jeden Tag feiern gehen, aber es wär schön, das wieder selbst entscheiden zu können. Diese Leichtigkeit wieder zu haben. Das vermisse ich.
Was bedeutet Köln für Sie?
Ich bin in Köln geboren und das ist meine Heimat. Köln ist eine Großstadt und ein Dorf zugleich. Man kann ein Jahr lang nicht in Köln sein, man kommt zurück und es ist alles gleich. Manche sehen das negativ, aber ich finde das toll. Das hat eine gewisse Beständigkeit, es ist nicht ganz so hektisch und hat die Romantik eins Dorfes. Mein persönlicher Zufluchtsort ist das Belgische Viertel, das ist Köln für mich. Ich kann mir gut vorstellen, nochmal woanders zu wohnen, aber ich komme immer nach Köln zurück.
Darius „Dari“ Zander hat 2019 sein erstes Album „VLI“ rausgebracht. Freitag erscheint der dritte Song der neuen EP „2021“.www.dari-musik.de