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Fünf Jahre Haft für Rocker19-Jährige vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen

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Hells Angels

Symbolbild

Köln – Ein 32-Jähriger ist vom Kölner Landgericht zu fünf Jahren Haft und Schadenersatz von 24 000 Euro unter anderem wegen Vergewaltigung, schweren Menschenhandels und Zuhälterei verurteilt worden. Der Mann, der nach Überzeugung des Richters Benjamin Roellenbleck „hauptberuflicher Hell's Angel“ ist, hat von Anfang Dezember 2012 bis März 2013 eine damals 19-Jährige aus Ludwigshafen zur Prostitution gezwungen und sie nach Ansicht des Gerichts ein Mal vergewaltigt.

Kennen gelernt hatten sich die beiden im Frühjahr 2012 über Facebook. Schon nach dem virtuellen Austausch habe sich die 19-Jährige in den Rocker verliebt, teilte das Gericht mit. Am 1. Dezember sei sie dann mit zwei anderen Frauen nach Köln gekommen, um ihn kennenzulernen. Nach einer Nacht wollte sie mit den Freundinnen zurück fahren. Aber der 32-Jährige setzte nur die beiden anderen Frauen am Hauptbahnhof ab, die 19-Jährige nahm er einfach im Auto wieder mit und schloss sie in einem Hotelzimmer ein. Die junge Frau musste danach in mehreren Bordellen für den Rocker anschaffen. Während der Zeit hat er sie häufig bedroht und unter anderem ihren Personalausweis und ihre Bankkarte einbehalten und ihre Profile auf Facebook und Whatsapp gelöscht. Seine Einlassung, das Opfer habe sich frei dazu entschieden, als Prostituierte zu arbeiten, glaubte das Gericht nicht.

„Wenn du gehst, dann nur tot“

Der Angeklagte hat der 19-Jährigen laut Gericht klar gesagt, sie sei sein Eigentum: „Du gehörst mir. Wenn du gehst, dann nur tot.“ Um seinen Besitzanspruch zu untermauern, sei der 32-Jährige mit dem Opfer bei einem Tätowierer gewesen, wo sie sich seinen Namen auf ihre Brust stechen lassen musste. Erst 2013 konnte die junge Frau fliehen. Zu diesem Zweck musste sie dem Zuhälter Geld stehlen.

Auch eine 40-jährige Komplizin des Angeklagten ist verurteilt worden. Sie soll für die Einarbeitung und Überwachung des Opfers im ersten Bordell zuständig gewesen sein. Dafür bekam sie eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten zur Bewährung.

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