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Engagement im VringsveedelJuwelenfasser Winfried Imhoff erhält SeverinsBürgerpreis in Köln

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Joachim Oepen (r.) zeichnete Winfried Oepen in der Kirche St. Gregorius aus.

Joachim Oepen (r.) zeichnete Winfried Oepen in der Kirche St. Gregorius aus.

Den Kölner treibt seine Leidenschaft für den Karneval und das Handwerk an. Als Präsident des Vereins „Fest in Gold“ setzte er sich unter anderem für die Nachwuchsförderung ein. 

Der Juwelenfasser Winfried Imhoff wurde in der von Experten als Barockjuwel bezeichneten Kirche St. Gregorius mit dem 39. SeverinsBürgerpreis ausgezeichnet. Der Preis wird an eine Person oder Institution verliehen, die sich in besonderem Maße für die Förderung von Kunst, Kultur und kölschem Brauchtum im Vringsveedel einsetzen. Den mit 2.220 Euro dotierten Preis stiftete Imhoff je zur Hälfte dem Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße und dem Vringstreff.

Constantin von Groote, Provisor senior von St. Gregorius, betonte in seiner Begrüßung die besondere Historie der Kirche als letzte Familienkirche der Stadt. Bürgermeister Andreas Walter lobte das facettenreiche ehrenamtliche Engagement im Vringsveedel. Joachim Oepen, Vorsitzender des Vereins SeverinsBürgerpreis, konnte mehrere ehemalige Preisträger bei der Verleihung begrüßen, darunter Ludwig Sebus (1992), der am 5. September 2025 seinen 100. Geburtstag feiert.

„Alaaf – Mer dun et för Kölle“: Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, begann seine beeindruckende Laudatio mit dem Motto der nächsten Session. Damit soll das ehrenamtliche Engagement für das vielfältige Leben in der Metropole am Rhein gewürdigt werden. „Ehrenamtliches Engagement ist der leistungsbereite, emotional verbindende Motor unserer Gesellschaft“, betonte Kuckelkorn. Auch in den Berufsverbänden und im Handwerk würde ohne Ehrenamt nichts funktionieren.

Der Festkomitee-Präsident erinnerte in seiner Rede an wesentliche Stationen im Leben von Winfried Imhoff. Mit 15 Jahren begann der 1937 in Nippes geborene neue Preisträger seine Lehre als Juwelenfasser. 1952 entdeckte der junge Handwerker sein Herz für den Karneval – das „Fest in Gold“. Den Weg in den Karneval fand er über die katholische Jugend, unter anderem als Mitinitiator und Ordensproduzent der ersten Karnevalssitzung im St. Vinzenz-Hospital.

Unzählige junge Menschen verdanken ihm ihre gute Ausbildung, da er es wie kaum ein anderer versteht, Menschen zu begeistern und zu motivieren.
Christoph Kuckelkorn über Winfried Imhoff

Eine andere Seite der fünften Jahreszeit lernte er als freiwilliger Helfer der Malteser im Straßenkarneval kennen. Zusätzlich zu seinem Engagement in der Karnevalsgesellschaft Rocholomäus wurde er 1976 in den karnevalistischen Adelsstand aufgenommen – in den 2. Knubbel der Roten Funken. Zwölf Jahre später übernahm er Verantwortung in seiner Berufsvertretung als stellvertretender Obermeister der Juwelier-, Gold- und Silberschmiedeinnung Köln. „Unzählige junge Menschen verdanken ihm ihre gute Ausbildung, da er es wie kaum ein anderer versteht, Menschen zu begeistern und zu motivieren.“

Als er 1994 Präsident von „Fest in Gold“ wurde, entwickelte er das Gemeinschaftsprojekt der Goldschmiedeinnung mit der Handwerkskammer Köln, der Kreissparkasse Köln und des Festkomitees weiter. Auszubildende fertigen wertvolle Unikatorden, die sie in einer Veranstaltung der Handwerkskammer und der Innung an Prominente verleihen. Imhoffs Engagement ist es zu verdanken, dass viele Ordensträger ihre einzigartigen Werke dem Kölner Karnevalsmuseum stiften. Kuckelkorn: „Sie zeugen von hoher Handwerkskunst und sind durch die sehr politischen Themen wichtige Zeitzeugen.“

Winfried Imhoff bedankte sich sichtlich bewegt: „Es ist mir eine besondere Freude, diese wunderbare Ehrung in St. Gregorius zu erfahren. Vorfahren von mir haben bleibende Spuren der Kunst in dieser Kirche hinterlassen.“ 

Das Duo „herrschmitz“ traf mit einem „Potpüree“ kölscher Klassiker und Krätzjer mitten ins Hätz. Inbrünstig mitgesungen wurde „Uns kölsche Siel“ von Karnevalslegende Sebus: „Uns kölsche Siel, die kann uns keiner nemme!/Die hät der Herrjott deef en uns jelaht. Un wä die söök, muss bes nohm Hätze klemme/Denn do allein, do litt der Schatz verwaht.“