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Abituraufsätze aus NS-ZeitDeutzer Geschichtskurs erhält Reinhard-Engert-Preis

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Sieben Schülerinnen und Schüler stehen nebeneinander auf einer Bühne.

Schüler des Schaurte-Gymnasiums erhielten einen Geschichtspreis.  

Schüler des Deutzer Gymnasiums Schaurtestraße interpretierten Aufsätze aus der NS-Zeit. Dafür erhielten sie nun den Reinhard-Engert-Preis.

„Die Menschen sind nicht als Nationalsozialisten geboren, sondern wurden durch die ideologische Indoktrination zu Opfern der Propaganda und auf diese Weise zu Mittätern und Handlangern des Nationalsozialismus“, so beschreibt Schülerin Johanna Schraml den Erkenntnisgewinn, der sich für sie aus der Interpretation von Abituraufsätzen aus der NS-Zeit ergeben hat.

Deutzer Schülerinnen und Schüler erhalten Reinhard-Engert-Preis für Geschichte

Schramls gehört zu einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die für ihre beeindruckenden Arbeiten den diesjährigen Reinhard-Engert-Preis für Geschichte erhalten haben. Sie sind aus einem Q2-Geschichtskurs des Deutzer Gymnasiums Schaurtestraße und haben unter Federführung des Geschichtslehrers Thomas Kahl die Schulgeschichte der NS-Zeit aufgearbeitet. Dafür haben sie Abiturarbeiten aus dem schuleigenen Archiv nach eigenen Fragestellungen interpretiert.

Es waren umfangreiche Recherchen zum Lebenslauf der jeweiligen Schülerinnen und Schüler und der begutachtenden Lehrkräfte sowie die Transkription der Texte, die historische Kontextualisierung, die Analyse der Lehrkraftkommentare und die Beurteilung und Bewertung der Arbeiten hinsichtlich der NS-Ideologie.

Für diese umfangreiche und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema erhielten die Schülerinnen und Schüler den Geschichtspreis, der mit 2000 Euro dotiert ist. Der Reinhard-Engert-Preis wird jedes Jahr von der Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück vergeben.

Reinhard-Engert-Preis wird von Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück vergeben

Er zeichnet herausragende Auseinandersetzungen mit der Kölner Ortsgeschichte aus und soll Schülerinnen und Schülern rechtsrheinischer weiterführender Schulen verliehen werden, die sich in besonderer Weise mit der Geschichte ihres Stadtteils oder ihrer Herkunft beschäftigen. Zudem erinnert er an den langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Reinhard Engert, der der Geschichtswerkstatt eine bedeutende Geldsumme hinterlassen hat.

Dieses Jahr ging er an die Schüler des Q2-Geschichtskurses des Deutzer Gymnasiums Schaurtestraße. Neben der Verschriftlichung der Ergebnisse wurden diese am 27. Januar 2025 zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in der Aula den Schülerinnen und Schülern präsentiert.

Die Arbeit an diesem Projekt zeigt, wie aktuell das Thema ist, wie das Fazit von Julian Czarnecki und Kalle Werner zeigt: „Das Projekt hat uns gezeigt, dass man die Demokratie und Meinungsfreiheit schätzen und beschützen muss. Die Taten, die unter dem Nationalsozialismus vollzogen wurden, dürfen zu keiner Sekunde in Vergessenheit geraten. Nie wieder ist jetzt.“