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Kunst für KinderKölner Galerie bietet kostenloses Ferienprogramm

2 min
Zwei junge Frauen sitzen an einem runden Tisch, der vier Löcher hat.

Die Künstlerische Leiterin der Temporary Gallery, Lisa Klosterkötter (l.), und Kulturwissenschaftlerin Ana Manhey Ahrens vermitteln Kindern spielerisch die Ausdrucksformen der Kunst.

Der professionell betreute Kunst-Workshop „Verstecken, verbinden und ausbreiten“ richtet sich an Kinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren.

Die zeitgenössische Kunst bietet unbeschränkte Möglichkeiten für Fantasiereisen durch Zeit und Raum. Da die Werke in den seltensten Fällen eindeutig zu durchschauen sind, öffnen sich Welten zur Entdeckung des Verborgenen. Das ist auch für Kinder extrem spannend, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Temporary Gallery überzeugt. Anlässlich der aktuellen Ausstellung „Embracing the Fold“ (Die Falte umarmen) von Kinke Kooi und Roland Schimmel, laden die Initiatoren zu dem dreitägigen Workshop „Verstecken, verbinden und ausbreiten“ ein, der sich an junge Teilnehmer im Alter zwischen sechs und neun Jahren richtet. Auf spielerische Weise wollen die Veranstalter Wahrnehmung, Blick und Austausch der Besucher fördern. Als Projektleiterin konnte das Haus die Kulturwissenschaftlerin und Kunstvermittlerin Ana Manhey Ahrens gewinnen, die zurzeit in Diensten des Museums Ludwig steht.

Kunst als Mittel der Persönlichkeitsentwicklung

Für Manhey Arens stellt Kunst ein Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung dar, die in der Reflexion und im eigenen Schaffen das Selbstbewusstsein stärkt. Eine Stätte wie die Temporary Gallery - in der eindeutige figürliche oder gegenständliche Abbildungen nicht die Norm sind - empfindet die Projektleiterin als optimal für das Vorhaben. „Kinder finden abstrakte Bilder viel interessanter als die Erwachsenen das manchmal glauben. Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass ihnen die Ausstellung nicht gefällt“, so die Wissenschaftlerin. In den vielschichtigen Werken gebe es demnach reichlich Platz für Verstecke und Expansionen, sowohl in den großformatigen höhlenartigen, organischen Zeichnungen Koois als auch in den lichtintensiven Wandmalereien Schimmels, die nach Ausdehnung streben.

Die Allgegenwärtigkeit der Kunstwerke führe zu natürlichen Verbindungen, so Ana Manhey Ahrens. Einrichtungsleiterin Lisa Klosterkötter verweist in Bezug auf das Konzept zudem auf Roland Schimmels Philosophie, nach der in den menschlichen Sehorganen Erinnerungen an ein ursprüngliches Licht gespeichert sind, das Neugeborene aufnehmen. Diese Nachbilder (After-Images) errichten demnach eine Brücke zwischen Physis und Psyche. Die Aktivitäten innerhalb des Teams von maximal 15 Kindern reichen von Malen und Zeichnen bis hin zum Erstellen von Objekten sowie dem Experimentieren mit Prismen. In den täglichen Veranstaltungen sind ein kostenloses veganes Mittagessen und Snacks mit eingeschlossen. Die Veranstalter bitten um eine vorherige Anmeldung.


„Verstecken, verbinden und ausbreiten“, Künstlerisches Ferienprogramm für Kinder zwischen sechs und neun Jahren, 15. bis 17. Juli, jeweils 11 bis 16 Uhr, Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Mauritiuswall 35, Tel. 0221 30234466, info@temporarygallery.org, keine Teilnahmegebühren