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Museum in KölnErneut Wasser im Kolumba – Schutzschicht soll helfen

Lesezeit 2 Minuten
Köln, RSK, Museum Kolumba

Das Museum Kolumba in Köln

Seit vielen Jahren hat das berühmte Kölner Museum schon ein Problem: Es ist undicht. Nun soll eine durchsichtige Schutzschicht an der Fassade helfen, den Mangel endlich in den Griff zu bekommen.

Das Kolumba-Museum des Kölner Erzbistums ist weltberühmt. Doch es hat einen Makel: Es ist undicht – und das schon seit mehr als zehn Jahren. Mehrere Anläufe hat es bereits gegeben, um den prestigeträchtigen Bau des Schweizer Architekten Peter Zumthor wasserdicht zu machen. Nun wird erneut ein Gerüst um die West- und Südseite des Museums aufgebaut. Das Problem: Im Innern platzt der feuchte Lehmputz von den Wänden ab oder blüht auf.

Schlagregen auf West- und Südseite bleibt das Problem

Die West- und Südseite des Kolumba ist laut eigenen Angaben durch Schlagregen belastet, sie bekommt also besonders viel Wasser bei Regenfällen ab, der gegen die Fassade prallt. Dadurch entstehen minimale Risse, durch die das Wasser in den Bau eindringt. Kurzum: Die Wände werden feucht. Nun beginnt der nächste Versuch, die Wände wasserdicht zu machen. Dafür wird die der Zumthor-Bau erneut eingerüstet. Diesmal soll die Lösung helfen, die 2016 noch ausgeschlossen wurde.

Köln, RSK, Museum Kolumba

Das Museum Kolumba in Köln ist weltberühmt, aber leider nicht ganz dicht.

Knapp zwei Jahre lang stand damals das Gerüst. Statt einer sogenannten Hydrophobierung, bei der eine durchsichtige Schutzschicht aufgetragen wird, um es wasserdicht zu machen, wählte das Erzbistum damals eine modifizierte Variante – aus Sorge vor Schäden an den eigens in Dänemark gefertigten Ziegeln und des damals neuen Mauerwerks, das Zumthor mit den Hochschulen in Aachen und Köln entwickelt hatte. Die Risse wurden saniert und lediglich die Fugen wasserabweisend behandelt. Gemeinsam mit dem Architekten und einem Bauphysiker sei nun entschieden worden, auf das komplett wasserabweisende und unsichtbare Material auf die gesamte West- und Südseite aufzutragen – die beschriebene Hydrophobierung. Diesmal soll die Schicht auf die Fugen und auch auf die mehr als 20 000 Steine der Außenfassade aufgebracht werden. Dadurch könnten die entstehenden Risse zwar nicht verschlossen, aber deutlich weniger Wasser in das Mauerwerk eintreten.

Den Kunstwerken im Innern schadet das Wasser nicht, das Museum soll während der Arbeiten geöffnet bleiben.


Weltberühmtes Bauwerk

2007 feierte das Erzbistum die Fertigstellung des neuen Kolumba. Das besondere Mauerwerk und sein Aussehen hatten damals unter anderem die „New York Times“ und auch „Die Welt“ gelobt. Das Mauerwerk fand weltweit – und nicht nur in Fachzeitschriften – Beachtung. Sein Architekt Zumthor gewann 2009 den mit 100 000 US-Dollar dotierten Pritzker-Preis, eine der wichtigsten Auszeichnung in der Architektur. (rom)