Neuer Treffpunkt am Gereonswall„Tower Café“ im alten Festungsturm

Die Reste der alten Festungsanlage am Gereonswall. Der Stadtturm beherbergt seit 1960 das Jugendhaus.
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Altstadt-Nord – Eigentlich bestimmt schon die Architektur des mittelalterlichen Stadtturms zwischen Gereonswall und Hansaring, wo der Eingang sein muss – doch jahrzehntelang war dieser durch eine Wand aus Glasbausteinen vermauert. Betreten konnte man das Gebäude nur über den Eingang des seitlichen Anbaus. „Richtig hässlich sah das aus“, sagt Michael Heidel, Vorsitzender des Trägervereins der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) in der Erzdiözese Köln kopfschüttelnd.
Das Kopfschütteln kann er jetzt einstellen, denn inzwischen verfügt der Durchgang an der Treppe zur Straße wieder über eine Tür – stilecht aus Holz und mit zwei Flügeln, fast wie ein Burgtor eben. „Das Gute daran ist, dass wir genau gegenüber der Bildungslandschaft Altstadt-Nord sitzen“, so Heidel. „Die Schüler werden also in Zukunft praktisch direkt auf unsere Tür zulaufen, wenn sie frei haben – und der Schulbau hoffentlich demnächst mal fertig sein wird.“ Die Diskussionen um die Bildungslandschaft (BAN) hatten die Mitglieder der Katholischen Studierenden Jugend auch auf die Idee gebracht, mehr aus ihren Räumen am Gereonswall zu machen. „Es werden in Zukunft so viele Jugendliche hier vorbeilaufen, da müssen wir einfach präsent sein“, sagte Stefan Dahlmann, der für den Turm zuständige Diözesanleiter.

Die neue Theke im Tower Café fügt sich gut ein in den hell gestalteten Raum.
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Öffentliche Einweihung des neuen Jugendtreffs
Das neue Angebot hinter der neuen Tür des Turms heißt Café Tower – ein zentraler Treffpunkt für Jugendliche, der vor kurzem seine Eröffnung feierte. Neben Vertretern des Generalvikariats waren sowohl Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes als auch Diözesanseelsorger Tobias Schwaderlapp zu der Feier gekommen und richteten Grußworte an die versammelten Gäste. Vier Tage in der Woche, von Dienstag bis Freitag, jeweils von 13 bis 17 Uhr, soll das Café nun den Jugendlichen als Anlaufstelle dienen und Kaffee, Smoothies, Kakao, belegte Fladenbrote und Snacks wie Hotdogs oder Muffins anbieten.
Das Café ist jedoch nur das neueste Angebot der KSJ – denn das Jugendhaus Tower befindet sich bereits seit 1954 in dem erhaltenen Turm, der damals noch von der Vorgängerorganisation, der Schülergemeinschaft des Bundes Neudeutschland, angemietet worden war. „Damals war der Turm eine Ruine, in der man beim Blick nach oben den blauen Himmel sehen konnte“, sagt Heidel. Nach dem Einzug mehrerer Zwischendecken in das runde Gebäude wurde es seit 1960 als Jugendhaus genutzt.
„Das ist hier also historisch gewachsen und war aus unserer Perspektive schon immer da“, so Dahlmann. „Ein wenig ist uns das zum Verhängnis geworden, als unsere Verträge mit der Stadt Köln ausliefen und keiner sich darum gekümmert hatte, sie zu verlängern.“ Dies fiel im Zuge der Umbaumaßnahmen auf, als sich die KSJ mit dem Denkmalschutz abstimmte – so stellte sich auch heraus, dass der größte Raum im ersten Geschoss des Turms, direkt über dem jetzigen Café-Raum, aus Brandschutzgründen gar nicht genutzt werden darf, weil er nicht über einen notwendigen zweiten Ausgang verfügt. „Das hat uns in unseren Möglichkeiten, das Gebäude zu nutzen, schon sehr stark eingeschränkt“, so Dahlmann.
Das Problem soll im kommenden Jahr gelöst werden: Denn dann soll vom Café aus eine Treppe gebaut werden, die in den darüber liegenden Raum führen wird.