„Schnitzery“ gibt es jetzt auch an der Friesenstraße. Was hinter der Kette steckt, die es sogar bis nach Dubai geschafft hat.
Trend-Laden aus BerlinDas Schnitzel aus dem Becher hält Einzug in Köln

Kein Snack, sondern ein echter Sattmacher: Die Schnitzel-Becher von Schnitzery sind etwas für den großen Hunger, erklärt Jasin Aliji, Leiter der neuen Kölner Filiale.
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Das Schnitzel ist einer der Klassiker der deutschen Küche und kennt wohl jeder. Ein dünnes Stück Fleisch, das paniert und dann im Ganzen auf dem Teller serviert wird. In der Nähe des Friesenplatzes kann man das klassische Angebot deutscher Hausmannskost nun in einer neuen Form probieren.
Denn das „Schnitzery“ in der Friesenstraße denkt Schnitzel neu. Statt im Ganzen wird Hühnerbrustfilet in mundgerechte Stücken frittiert und in einer Pappschüssel, auch Bowl genannt, angeboten. Dazu kommt nicht die traditionelle Begleitung in Form von Pommes oder Kartoffelsalat, sondern Mac’n’Cheese, also gekochte Makkaroni mit einer cremig-„schlotzigen“ Käse-Sahne-Sauce.
Diese Kombination aus deutsch-österreichischer und US-amerikanischer Küche bildet die Basis der Bowls, die „Schnitzery“ als „die ultimative Symbiose aus Käse, Makkaroni und Schnitzel“ bewirbt. Als Topping können Schnitzelfans zwischen verschiedenen Salaten aussuchen, dazu gibt es fünf hausgemachte Soßen. Wer mag, kann die Makkaroni ganz weglassen oder mit Pommes oder Reis austauschen. Zudem gibt es Burger oder einen „Schwrap“, bei dem ebenfalls das helal geschlachtete Hähnchenschnitzel immer im Mittelpunkt ist.

Das Schnitzel in Becher kann bei „Schnitzery“ auch mit Krautsalat abgerundet werden.
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„Unser Schnitzel ist das, wofür wir stehen – und das tun wir zu 101 Prozent.“ Fleischlose Alternativen gibt es keine. Zum Dessert ist Cheesecake mit verschiedenen Soßen bestellbar. Dass das aber nötig ist, erscheint unwahrscheinlich. Die Bowls, verfügbar in den Größen L und XL, sind bis zum Rand gefüllt und sollten definitiv satt machen.
„Wenn man einen kleinen Hunger hat, braucht man gar nicht hier hinzukommen. Komm nur, wenn du großen Hunger hast“, sagt Jasin Aliji lachend. Der 26-Jährige ist Store Manager des Ladens in der Friesenstraße. Er gehört zu dem Team der ersten Stunde, welches seit den Anfängen von „Schnitzery“ in Köln dabei ist.
Bereits im Dezember 2023 stand er in dem damals eröffneten „Schnitzery“-Foodtruck auf der Ehrenstraße: „Wir hatten keine Lagermöglichkeiten und haben deswegen ausschließlich Bowls verkauft.“ Bis Ende März stand der Foodtruck im Belgischen Viertel, anschließend für zwei Monate auf der Venloer Straße. Während der Europameisterschaft und auf Sommerfesten machte man an verschiedenen Plätzen in der Stadt Halt.
Bei „Schnitzery“ handelt es sich um einen Franchisegeber, das Unternehmen verkauft also Lizenzen an Personen, die dann eine eigene Filiale eröffnen dürfen. Das Original kommt aus Berlin. Allein in der Hauptstadt gibt es mittlerweile fünf Filialen. Neben weiteren deutschen Großstädten wie Hamburg oder Frankfurt eröffnet ein „Schnitzery“-Store jüngst sogar in Dubai.
„Der Hype ist nach und nach aus Berlin in andere Städte rübergeschwappt“, sagt Aliji. Vor Eröffnung des Kölner Ladens haben die Mitarbeitenden Monate in Berlin gewohnt, um sich die Abläufe und Prozesse beim Original anzuschauen. Seit Anfang Januar gibt es nun das Lokal in der Friesenstraße. „Einen Hype gibt es bereits seit den Foodtruck-Zeiten. Seitdem ist der Zulauf bis heute immer mehr geworden“, zeigt sich Aliji zufrieden.
Dazu beigetragen haben darf der Auftritt in den sozialen Medien. „Schnitzery“ ist auf TikTok und Instagram aktiv, postet regelmäßig Beiträge und greift dabei virale Trends auf – eine Strategie, die besonders eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll. Dass es sich bei dem Erfolg von „Schnitzery“ aber um eine Modeerscheinung handelt, glaubt Aliji nicht: „Gute Qualität setzt sich immer durch. Dass wir immer beliebter werden, spricht für unsere hohe Qualität.“
Die Kombination aus Social-Media-Marketing und einem klaren kulinarischen Konzept scheint aufzugehen. Man halte bereits Ausschau nach weiteren Standorten, erzählt Aliji. Ob der Boom anhält, wird sich zeigen – das Konzept scheint jedenfalls einen Nerv der Zeit zu treffen: unkompliziertes Essen, das vertraut und doch neu ist.
Schnitzery, Friesenstraße 77-81, Sonntag bis Donnerstag 11 bis 22.30 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 00.30 Uhr.