Mit einer Ringverbindung rund um die Innenstadt will die Stadt Köln mehr Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad bewegen.
Rund um die CityStadt Köln plant Ringverbindung für Radfahrer

Ein Fahrrad-Korso auf der Deutzer Brücke. Die Stadt Köln plant einen Radwegering rund um die City.
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Das Kölner Stadtzentrum soll mit einem durchgehenden Radwegering besser für den Fahrradverkehr erschlossen werden. Er soll auf beiden Rheinseiten verlaufen und die gesamte Innenstadt inklusive Deutz umschließen (siehe Grafik). Damit bildet er eine Ergänzung zum 2024 weitgehend abgeschlossenen Projekt „Ring Frei“ zwischen Bastei und Ubierring.
Ziel des „Inneren Radwegerings“ ist es, die radial auf die City zulaufenden Radpendlerrouten zu bündeln und die Verkehrsströme zu verteilen. Damit wolle man „deutliche Qualitätsverbesserungen“ für den Radverkehr sowie Verlagerungseffekte vom Auto zum Fahrrad erreichen, betont die Stadt Köln in einer Mitteilung an den Verkehrsausschuss.

Die Kölner Innenstadt soll mit einem durchgehenden Radwegering besser für den Fahrradverkehr erschlossen werden.
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Schon 2016 hatte die Politik mit dem Radverkehrskonzept Innenstadt einen ersten groben Linienverlauf beschlossen. Zurzeit lässt die Stadt Köln eine Machbarkeitsstudie erstellen, um die Routenführung zu konkretisieren. Sie soll bis Ende September vorliegen. Kriterien sind die Streckenqualität, die Tiefe des Eingriffs in Stadtbild und Landschaft, Konflikte mit anderen Verkehrsarten sowie die Baukosten.
Radwegering könnte teils mehr als 10.000 Radfahrer pro Tag anziehen
Zwei Drittel der Strecke verlaufen auf bestehenden Verkehrswegen. Sie sollen für den Radverkehr attraktiver werden – womit „sowohl eine Ertüchtigung von Wegen als auch eine Neuverteilung des bestehenden Verkehrsraums“ gemeint sei, so die Stadt. Ein Drittel der Strecke werde durch Grünanlagen verlaufen, „da alternative Wegführungen extrem unattraktiv beziehungsweise für den Radverkehr nicht umsetzbar sind“. Im Rahmen der Studie wurden vor allem der Innere Grüngürtel und das Neubaugebiet Parkstadt Süd betrachtet. Im Grüngürtel soll der Radwegering zum Schutz der Parkanlagen auf parallel verlaufenden Verkehrswegen wie Venloer Wall, Ludolf-Camphausen-Straße, Zülpicher Wall, Luxemburger Wall und Eifelwall geführt werden.
Weiter nördlich wird der Radverkehr laut Stadt neben der Inneren Kanalstraße verlaufen. In der Parkstadt Süd wurden zwei mögliche Routen nördlich und südlich der Bahntrasse untersucht. Zur südlichen Variante, die als attraktiver gilt, gibt es die Empfehlung, den Radverkehr vom Fußverkehr zu trennen, um Konflikte zu vermeiden. Eine Potenzialabschätzung ergab, dass der neue Radwegering in Teilen von mehr als 10.000 Radfahrenden pro Tag genutzt werden würde. Einen Zeit- und Kostenplan für die Umsetzung gibt es bisher nicht.
„Der Innere Radwegering hätte eigentlich schon längst fertig sein müssen“, meint Christoph Schmidt vom ADFC. „Köln will in zehn Jahren klimaneutral sein. Wenn die Stadt ihre Klimaschutzziele ernst nimmt und der Verkehr seinen Beitrag leisten soll, brauchen wir so schnell wie möglich Radpendlerrouten, auf denen man gut vorankommt, damit mehr Menschen für den Weg zur Arbeit aufs Fahrrad umsteigen.“ Die Politik sei gefragt, dafür genug Geld und Personal bereitzustellen.