Kölner FeuerwehrNach Löscheinsätzen Boden mit krebserregender Substanz belastet

Feuerwehrleute mit Löschschaum bedeckt (Symbolbild)
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Köln – Zwei ehemalige Einsatzstellen der Berufsfeuerwehr müssen saniert werden, weil dort Löschschaum mit dem inzwischen verbotenen Fluor-Zusatz PFC verwendet wurde. Erst vorige Woche war eine Liste von Bundeswehrkasernen bekannt geworden, in denen aus dem gleichen Grund Böden getauscht und Grundwasser gereinigt werden muss (wie berichtet). Das Umweltamt der Stadt Köln teilte auf Anfrage der Rundschau nun mit, dass ein Areal an der Scheuerhofstraße in Höhenhaus saniert werden müsse, um die Folgen eines Feuerwehreinsatzes von 2017 zu beseitigen.
Seit vorigem Jahr wird dort mit einer sogenannten „Abstromsicherung“ im Grundwasser sichergestellt, dass die als krebserregend eingestufte Substanz nicht fortgeschwemmt wird. Die Fluorverbindungen, die dem Löschschaum seine fett- und wasserabweisenden Eigenschaften verleihen, sollen noch in diesem Jahr aus dem Boden gebaggert werden. Auf natürliche Weise bauen sie sich nicht oder nur in extrem langen Zeiträumen ab.
Fluor-Verbindung seit 2011 als Schaum-Zusatz verboten
In Eil, in der Fuggerstraße, ist bereits seit 2014 ein Ort bekannt, an dem der Boden mit dem PFC belastet ist. Dort hatte es 1999 auf dem Betriebsgelände einer Folienfabrik gebrannt. Laut dem Kölner Umweltamt gibt es seit 2010 regelmäßige Untersuchungen wegen PFC. Im selben Jahr hatte eine EU-Richtline den Stoff gebannt, seit 2011 darf er nicht mehr verwendet werden. Dass er dennoch beim Einsatz 2017 in Höhenhaus in den Boden gelangte, zog Untersuchungen nach sich. Denn der verwendete Löschschaum war als „fluorfrei“ deklariert. Die Feuerwehr nahm zunächst alle Schaumlöschmittel desselben Herstellers von den Fahrzeugen. Jede neue Lieferung wird laut Umweltamt nun von einem unabhängigen Labor untersucht. Denn der Streit mit dem Hersteller dauert an.
Die Standorte der städtischen Feuerwachen sind laut Umweltamt nicht belastet. 2012 bestätigte sich jedoch der Verdacht, dass das PFC in der Luftwaffenkaserne in Wahn in den Boden gelangte. Die Vermutung, das Material stamme aus dem Feuerlöschübungsbecken am Flughafen Köln/Bonn, bewahrheitete sich nicht. Vielmehr ist das Gelände der bundeswehreigenen Feuerwache in der Kaserne selbst betroffen. Das kam 2013 heraus. Derzeit wird das gesamte Kasernenareal auf PFC im Boden oder im Grundwasser untersucht. Die Sanierung erfolgt, wo immer das möglich ist, durch Bodenaustausch und eine Spülung des Grundwassers.