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Nach Aus in Köln-KalkOdysseum zieht als „Exploradom“ nach Ehrenfeld

4 min

Interaktives Malen ist eines der „Erlebnismodule“, die die Edutain AG in Ehrenfeld anbieten will.

Das neue „Exploradom“ in Ehrenfeld soll mehr Raum und interaktive Erlebnisse als das bisherige Odysseum bieten.

Das Abenteuermuseum Odysseum, das nach vielen Jahren seinen Standort in Kalk aufgeben musste, wird an neuem Ort im Stadtgebiet mit einem erweiterten Konzept wieder eröffnen. Die Anschrift spricht dabei Bände: Es ist die Mercedes-Allee 1 in Ehrenfeld. Wo bisher in einem Autohaus noble Fahrzeuge verkauft wurden, soll es unter dem Namen „Exploradom“ voraussichtlich ab April 2026 das Nachfolge-Projekt des Odysseums geben. Der Betreiber, die Kölner Edutain AG, spricht von „Deutschland erstem Family Entertainment Center“. Die Umbauarbeiten sollen bereits im Januar beginnen. Die bisher dort beheimatete Mercedes-Benz-Niederlassung soll nach Auskunft eines Sprechers im vierten Quartal des Jahres nach Frechen umziehen. Dort wird derzeit ein neues, modernes Autohaus errichtet, das neben der klassischen Fahrzeug-Ausstellung auch virtuelle innovative Formate bieten soll.

Neue Gesamtschule in Kalk geplant

Das Odysseum, das im Jahr 2009 in Kalk eröffnet worden war, musste seine Tore dort bereits schließen. In dem Komplex soll künftig eine Gesamtschule untergebracht werden. Für 160 Millionen Euro will ein privater Investor das bisherige Odysseum-Gebäude umbauen, damit zum Schuljahr 2028/29 dort die neue Schule einziehen kann. Die Stadt verpflichtete sich, zu diesem Zweck die Immobilie anzumieten. Das Projekt war im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben worden. Rund 900 Schülerinnen und Schüler sollen in dem Komplex künftig unterrichtet werden. Damit die auf rund drei Jahre veranschlagten Umbaumaßnahmen stattfinden können, musste das Odysseum das Gebäude räumen. Seit einigen Monaten hatte die Betreiberfirma des Museums deshalb nach einem neuen Standort im Stadtgebiet gesucht. Da passte es ganz gut, dass sich die Niederlassung von Mercedes-Benz von der bisher genutzten Immobilie in Ehrenfeld verabschieden wollte. Inzwischen sei der Mietvertrag für das Gebäude unterzeichnet, heißt es von Edutain.

Großer Raum für neue Konzepte im Exploradom

Zu genauen Hintergründen hält sich die Firma noch zurück. Details des Konzepts und Eckdaten würden erst in der nächsten Zeit mitgeteilt, heißt es auf Anfrage der Rundschau. „Mit über 30.000 Quadratmetern bietet der Exploradom deutlich mehr Raum, Fläche und Möglichkeiten als das Odysseum“, erläuterte Edutain-Vorstand Janine Jaensch: „Neben einer breiten Erlebniswelt schaffen wir auch neue Formen des Arbeitens und Lernens.“

In diesem Haus soll der „Exploradom“ entstehen.

In diesem Haus soll der „Exploradom“ entstehen.

Auf geplanten Co-Working-Flächen würden beispielsweise Eltern arbeiten können, während ihre Kinder in verschiedene Berufsbilder eintauchen und spielerisch die Welt entdecken.

Erweiterte interaktive Erlebnisse im Exploradom

Im „Exploradom“ sollen die beliebtesten Elemente des Odysseums aufgegriffen und erweitert werden um interaktive Module, wechselnde Ausstellungen und neue Formate. „Wir möchten zudem gezielt Unternehmen als Partner gewinnen, um gemeinsam neue Erlebnis-, Bildungs- und Arbeitswelten zu gestalten“, sagte Jaensch. Entsprechend werde auch das Team des Betreibers am neuen Standort wachsen.

Der „eine oder andere treue Begleiter“, den man aus dem Odysseum kannte, werde in die neuen Räumlichkeiten umziehen, hieß es weiter – die Rede ist an dieser Stelle freilich von Ausstellungsstücken. Man bezeichnet sich weiterhin als Abenteuermuseum und will eine Welt aus Experimenten und Workshops anbieten, ergänzt um Rollenspiele oder Bewegungserlebnisse. Nicht nur Kinder und Jugendliche werden dabei im Fokus stehen, sondern auch Eltern, Großeltern und andere Begleitpersonen. Insgesamt soll es in dem Gebäude künftig um „Bildung, Erlebnisse, Austausch und Lebensqualität“ gehen, heißt es von Edutain.

Die Aktiengesellschaft, die einst das Odysseum übernommen hatte, entwickelt und betreibt nach eigenen Angaben bereits seit mehr als 20 Jahren Bildungs- und Erlebnisorte.

Ursprünglich war das Odysseum unter dem Namen „Cologne Science Center“ für rund 30 Millionen Euro errichtet worden, Zuschüsse dazu hatte es von Bund und Land gegeben. Damals hatte die Sparkassen-Stiftung das Projekt als Eigentümerin auf die Schiene gesetzt. Wegen der hohen Betriebskosten wollte das Institut aber nicht weitermachen und suchte einen neuen Betreiber.

Die Explorado-Group, zu der die Edutain AG gehört, übernahm das Museum daraufhin. Unter anderem lockte ein neues Konzept mit Gast-Ausstellungen viele Besucherinnen und Besucher an den Standort Kalk, zuletzt eine Schau rund um die Helden des Marvel-Universums. Die Explorado-Group hatte kürzlich auch angekündigt, im ehemaligen Sea Life Center in Königswinter eine Erlebniswelt eröffnen zu wollen.