Die Handwerkskammer zu Köln verleiht Preise in den Kategorien „Meisterhafte Ausbildungsqualität“, „Best Recruiting“ und „Soziales Engagement“.
Preisverleihung Top Ausbildungsbetrieb„ Es reicht nicht mehr, sein Firmenschild rauszuhängen“

Der Ausbildungsbetrieb Dr. Fink-Stauf und Laudatio-Rednerin Simone Marhenke (r.) freuen sich über die Auszeichnung in der Kategorie „Best Recruiting“ und das Preisgeld über 3000 Euro.
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„Es reicht nicht mehr, sein Firmenschild rauszuhängen und zu warten wer im Juni oder Juli so kommt.“ Simone Marhenke, Geschäftsführerin im Bereich Bildung der Handwerkskammer zu Köln, weiß um die heutigen Herausforderungen, junge Nachwuchstalente für das Handwerk zu begeistern.
Bei der Preisverleihung um den Titel „Top Ausbildungsbetrieb 2025“ in der Kategorie „Best Recruiting“ hält sie die Laudatio auf den diesjährigen Gewinnerbetrieb Dr. Fink-Stauf. Das Tief- und Straßenbauunternehmen, möchte das Preisgeld von 3000 Euro den Azubis zu gute kommen lassen und in weitere Recruiting Maßnahmen stecken.
Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, betont bei seiner Eröffnungsrede, wie wichtig Soziale Medien heutzutage seien. Aber auch das Engagement darüber hinaus zeichne einen exzellenten Betrieb aus: „Es reicht nicht nur ein Konto bei den Sozialen Medien zu haben, um junge Menschen anzuwerben.“
Der Gewinnerbetrieb und die zwei nominierten Firmen verfügten laut Marhenke über zwei Strategien: „Sie gehen auf junge Menschen zu, zeigen wie sie arbeiten und was ihnen wichtig ist. Und sie geben nicht auf, sondern überlegen, was sie tun können, um junge Menschen zu erreichen.“
Alle drei Betriebe geben Menschen eine Chance, egal wo sie herkommen, und bauen damit Brücken in unserer Gesellschaft.
Großen Applaus erntet auch der Gewinnerbetrieb in der Kategorie „Soziales Engagement“, das Haarstudio Wildangel um Salonleiterin Brigitte Wildangel. Sie und ihr Team unterstützen junge Menschen mit Fluchtgeschichte, wie Anastasia Wilke, deren russischer Ausbildungsstatus in Deutschland bei ihrer Ankunft 2017 nicht anerkannt wurde. Sie musste die Ausbildung ein weiteres Mal absolvieren. Wildangel unterstützt sie auf ihrem Weg.
Den Preis in der Kategorie „Meisterhafte Ausbildungsqualität“ gewinnt Montag & Rappenhöner. Der Betrieb bildet Technik-Fachkräfte im Bereich Bäder, Heizung und Energie aus und stellt dabei den Auszubildenden Paten zur Seite, die sie in den Lehrjahren begleiten. Auch eine E-Learning-Plattform und weitere Unterstützung wie Freistellungen für Sprachunterricht oder Führerschein-Stunden stehen ihnen jederzeit zur Verfügung.
Alexander Hengst, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, lobt das soziale Engagement der nominierten Betriebe und betont, wie knapp die Entscheidung ausgefallen sei: „Alle drei Betriebe geben Menschen eine Chance, egal wo sie herkommen, und bauen damit Brücken in unserer Gesellschaft“, sagt Hengst.
Insbesondere das Haarstudio Wildangel unterstützt nicht nur Wilke, sondern auch viele weitere junge Auszubildene mit Sprachbarriere auf ihrem Weg in das Berufsleben. Junge Mütter sind in ihrem Betrieb willkommen und werden durch flexible Arbeitszeiten unterstützt. „Ich bin stolz darauf, so einen tollen Beruf zu haben und im Handwerk tätig zu sein“, sagt sie mit Preis und Urkunde in der Hand.