Am 12. August können sich die Fans freuen: Dann gibt es im Palladium ein Konzert, auf das sie drei Jahre warten mussten. Nun wird es zugleich eine Release-Party.
„Heute war alles besser“Kölner Rapper Mo-Torres präsentiert sein neues Album

Rapper Mo-Torres präsentiert sein neues Album.
Copyright: Thomas Banneyer
Äußerlich macht Mo-Torres einen entspannten Eindruck, während er im Saal im ersten Stock des Gaffel am Dom sitzt und gedankenversunken bei den Songs seines neuen Albums „Heute war alles besser“ mit dem Kopf nickt. Dabei steht er schon seit „vier, fünf Monaten unter Vollspannung“, wie er sagt. Aus Vorfreude auf Samstag, 12. August. Dann gibt er im Palladium endlich das Konzert, auf das er und seine Fans dank Corona volle drei Jahre warten mussten. „4000 Leute werden da sein, das ist für mich ein bisheriger Karriere-Höhepunkt. Da werden wir nicht auf die Uhr gucken und uns auf eineinhalb Stunden limitieren. Dieses Konzert will ich komplett genießen, es aufsaugen und alles spielen, was geht. Das wird eine Party wie ein Abi-Ball“, freut er sich.
Palladium Köln: Release-Party für das neue Album
Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass das seit drei Jahren ausverkaufte Konzert auch als Release-Party für das neue Album fungiert. „Die erste Idee für das Album entstand vor eineinhalb Jahren, an dem Tag, als wir das Konzert zum dritten Mal verschieben mussten“, erinnert sich der Rapper. „Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon eine Handvoll neuer Songs geschrieben und dachte, machen wir doch mit diesem Konzert im Blick einfach noch ein neues Album“.

Präsentiert sein neues Werk: Mo-Torres mit dem Langspieler.
Copyright: Thomas Banneyer
Die 15 Songs auf „Heute war alles besser“ beschreiben vor allem die „Reise“, die Mo-Torres in diesem Zeitraum zurückgelegt hat. „Ausgehend von einer Zeit, in der es mir nicht so gut ging, habe ich versucht meine mentale Situation mit Musik zu verarbeiten, um mich aus meinem Gedankenkarussell zu lösen“. So entstanden Songs wie „Pfeile im Kopf“, in dem er Nächte beschreibt, in denen er sich schlaflos hin und her wälzte.
Insgesamt sei das Werk aber ein „positives Album“, die Reise vor allem ein Weg der Besserung. „Einige Songs funktionieren für mich wie ein Mantra“ sagt der Kölsch-Rapper. „Der Titeltrack ,Heute war alles besser' ist so ein Mantra : Gib deinem Heute die Chance, besser zu werden. Oder auch der der Song ,60 Minuten', mit dem ich mir selbst sage: Egal wie anstrengend der Tag ist, mach das Smartphone für eine Stunde aus und nimm dir Zeit für dich selbst.“
Während er in seinen Texten gewisse Tiefen auslotet, setzt der Rapper musikalisch die Entwicklung in Richtung poppigerer Klänge fort, die sich bereits auf dem Vorgänger-Album „Strahlemann“ abzeichnete. In eine Schublade wie „vom Rapper zum Singer-Songwriter“ möchte er aber nicht gesteckt werden: „Mich beschäftigen einfach andere Dinge als noch vor zehn Jahren und es geht mir um für mich essenzielle Themen: Freunde, Familie, die engen Beziehungen, die man führt.“ Doch nach wie vor verarbeitet er diese in Reimschemata, „die meinem Anspruch als gelernter Rapper genügen“, meint er grinsend.
Deutschland-Tour startet im September
Noch einmal wird Mo-Torres nicht so lange auf das nächste Konzert warten müssen: Schon im September startet seine deutschlandweite Tour durch 15 Städte, bereits die Hälfte der Termine ist ausverkauft. „Es fühlt sich für mich immer noch absurd an, dass wir in Leipzig auftreten können, am anderen Ende der Republik, und mich die Leute dort kennen“, sagt er kopfschüttelnd. Seine Songs mit Köln-Bezug gehen dabei auch in der Fremde nicht ins Leere, weiß er. „In Hamburg etwa gibt es viele Exil-Kölner. In deren Augen sieht man von der Bühne aus die Sehnsucht nach ihrer Heimatstadt. Dieses Heimatgefühl kann ich ihnen ein Stück weit vermitteln“, meint er.