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Zusätzliche SicherheitsmaßnahmenWarum am Kölner Rathaus neue Fangnetze angebracht werden

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Über einem Fensterrahmen liegt der Stahl aus einer Betonwand frei.

An der Fassade des Historischen Rathauses sind zum Teil massive Schäden entdeckt worden. Teilweise liegt der Stahl frei.

Die Sicherungsarbeiten, die am Dienstag beginnen, sollen laut Stadt etwa eine Woche dauern.

Die Schäden an der Fassade des Historischen Rathauses sind so groß, dass die Stadt sofort zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreift. Am heutigen Dienstag sollen zusätzliche Auffangnetzte angebracht werden, um das Herabfallen kleiner Steine oder Putzstücke zu verhindern. Besonders groß sind die Schäden an der mit rotem Tuff verkleideten Süd- und Westfassade. Die Sicherungsarbeiten sollen laut Stadt etwa eine Woche dauern.

Fassadensanierung beschlossen

Abgeplatzter Beton, freiliegender Bewehrungsstahl, bröckelnde Steine: Die bei einer Bauwerksuntersuchung im Februar entdeckten Schäden waren deutlich größer als zunächst befürchtet. Teilweise seien die Fugen des Mauerwerks bereits bei der Errichtung fehlerhaft ausgeführt worden, teilt die Stadt mit. An vielen Stellen sei Wasser ins Mauerwerk eingedrungen.

Vor allem der grobporige „Michelnauer Tuff“ weise starke Witterungsschäden auf, einige Steine seien brüchig und hätten sich zum Teil auch gelockert. Die West- und Südfassaden gelten als „Wetterseiten“, weil der Wind meist aus diesen Richtungen weht. Hier sind die Schäden besonders groß.

Die Stadtverwaltung hat sich bereits für eine grundlegende Sanierung der Rathausfassade entschieden. Vorab soll eine sogenannte „Grundlagenermittlung“ durchgeführt werden, um Erkenntnisse über den genauen Aufbau des Mauerwerks zu gewinnen. Anschließend könne mit der Planung der Sanierungsschritte begonnen werden. Am schwersten von den Schäden betroffen ist der Teil des Rathauses, der südlich der Rathauslaube in Richtung des Wallraf-Richartz-Museums liegt. Er wurde nach der Kriegszerstörung in den Jahren 1966 bis 1972 von den Architekten Karl Band und Eugen Weiler errichtet.

Die Stadt hatte die Schäden im vergangenen Jahr entdeckt und ein Gutachten beauftragt. Als Sofortmaßnahme wurden lockere Betonteile abgeschlagen und Teile der Fassade mit Netzen gesichert. Zum Teil liegt auch der Bewehrungsstahl bereits frei. (tho)