Köln – Er ist noch nicht sehr groß, aber die ersten Früchte reifen bereits am Apfelbaum. In der Naturwiese darunter wachsen heimische Wildkräuter und Wiesenblumen. Dazwischen liegen die Grabsteine der Urnen.

Noch bevor die Naturwiese in den Bestattungsgärten angelegt war, fand dort im Winter die erste Beisetzung statt. Gestern wurde das dritte Feld mit Bestattungsgärten auf dem Friedhof Melaten eingesegnet. Bauerngarten, Baumallee und Naturwiese heißen die neuen Angebote.

„Die Friedhöfe erleben einen Umstellungsprozess, es besteht vor allem der Wunsch nach Pflegefreiheit“, so Dirk Klein, Geschäftsführer der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner. Ein höheres Lebensalter, geringere verfügbare Mittel und die verstärkte Mobilität der Angehörigen begründen diesen Wunsch.

Bestattungsgärten werden gut angenommen

„Aber der Kölner möchte ja in Köln bleiben“, so Lutz Pakendorf, Bereichsleiter der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner. Entsprechend gut werden die erstmals 2009 angebotenen Bestattungsgärten angenommen – ob nun der Auengarten, der Ruhehain, der an einen Friedwald erinnert, oder der Rosengarten, der am ehesten dem klassischen Grab ähnelt. Bereits 2103 Gräber in Bestattungsgärten wurden gekauft. „Viele schon ganz bewusst zu Lebzeiten“, so Pakendorf.

Die neu hinzugekommenen Gräberfelder auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern bieten für bis zu maximal 500 Beisetzungen Platz. Die Bestattungsgärten liegen an einem hellen Platz im Flur 94, nahe des Eingangs Weinsbergstraße. Je nach Themenfeld sind Grab- oder Urnenbestattungen möglich.

Bänke in Naturmaterialien bieten Gelegenheit, hier auch einfach nur mal Ruhe zu suchen. „Der Friedhof wird hiermit wieder zurückgeholt in den Alltag“, so der evangelische Pfarrer Armin Beuscher, der gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Ulrich Hinzen die Einsegnungsfeier vornahm.

Informationen zu den einzelnen Gärten und Preisen sind online abrufbar.

www.bestattungsgaerten.de