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Kölner SPD stellt FührungsfrageDebatte um künftigen Parteivorsitz in Köln entbrannt

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Lena Snelting

Köln – Wohin steuert die Kölner SPD? Nach dem Rückzug von Susana dos Santos Herrmann (54) ist bei den Genossen eine Führungsdebatte entbrannt. Die stellvertretende Parteivorsitzende hatte am Wochenende angekündigt, dass sie nicht mehr als neue Co-Vorsitzende kandidieren wird. Damit verbinde sie „die Hoffnung, einen breit getragenen Vorschlag für einen neuen Unterbezirksvorstand zu ermöglichen“, so dos Santos in einem Brief an die Ortvereinsvorsitzenden. Zuvor hatte Ex-Juso-Chefin Lena-Marie Snelting (28) ihre Kandidatur angekündigt und damit dos Santos Kurz vor dem Parteitag am 25. Juni unter Druck gesetzt.

Eigentlich war für Köln eine Doppelspitze geplant

Ursprünglich wollte dos Santos die Parteiführung in einer Doppelspitze gemeinsam mit dem bisherigen Partei-Vize Fabian Stangier (34) übernehmen. Jetzt ist plötzlich alles offen, bei den Genossen laufen die Drähte heiß. Es sei nicht ausgemacht, dass Snelting übernimmt, heißt es in der Partei. Denn auch andere Frauen hätten Interesse am Parteivorsitz geäußert, ihre Ambitionen bisher aber nicht öffentlich gemacht.

Nötig wird die Neuwahl, weil Noch-Parteichefin Christiane Jäger aus beruflichen Gründen aufhört, sie hatte im März 2019 als erste Frau die Führung der Kölner SPD übernommen. In der Partei herrscht weitgehend Konsens darüber, dass eine Doppelspitze eingeführt werden soll, wie dies bereits bei der Bundes-SPD und den Genossen in Bonn, Düsseldorf oder Münster der Fall ist. Dos Santos hatte ihren Rückzug damit begründet, sie wolle nicht, dass die Doppelspitze daran scheitert, „dass es Kritik an meiner Person gibt“.

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Mit ihrem Rückzug ist eine neue Dynamik in die Führungsfrage gekommen. Neue Konstellationen werden diskutiert, neue Bewerber erörtern ihre Perspektiven. Zurzeit sei alles in der Schwebe, hieß es am Montag. Auch für Fabian Stangier ist momentan offen, ob er als Co-Vorsitzender den männlichen Teil der künftigen Doppelspitze bilden wird. Zwar hat ihn der Vorstand am 28. Oktober dafür nominiert. Doch dem Vernehmen nach gibt es in der Partei noch andere Interessenten. Am Dienstag finden weitere Gespräche im Vorstand statt. Ziel: Bis zum Parteitag am Samstag soll ein gemeinsamer Personalvorschlag präsentiert werden.