Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kölner VerbraucherzentraleTeure Schnäppchen in dubiosen Online-Shops

Lesezeit 2 Minuten
Internet

Viele Schnäppchen erweisen sich später als Kostenfalle.

Köln – Schnell geklickt, ein paar Diätpillen gratis bestellt – und dann kommt jeden Monat ein Diätpillen-Paket samt einer Rechnung über mehr als 100 Euro ins Haus: „Im Moment gibt es massenhaft Probleme mit dubiosen Online-Shops“, sagt Monika Jenke von der Kölner Verbraucherzentrale. „Die Kunden werden nach der Probelieferung einfach mit einem Abo überrascht.“ In diesem Fall ist die Lösung einfach. Die Verbraucherzentrale erklärt dem Anbieter kurz die Rechtslage. „Da haben wir eine Erfolgsquote von 100 Prozent“, erklärt Monika Jenke.

Nicht immer geht es so reibungslos wie bei der Abofalle. „Wir bemerken, dass die Anliegen komplexer und anspruchsvoller werden“, sagt Diana Meschke, Leiterin der Kölner Verbraucherzentrale, bei der Präsentation des Jahresberichts. Manche Ratsuchende haben mehreren Anliegen gleichzeitig, andere einen Wust von Papieren dabei. Dazu kommt, dass es schwieriger wird, die Fälle zu durchschauen, etwa bei internationalen Verstrickungen. Wie bei der Kundin, die Kleinigkeiten über die amerikanische Shopping-App Wish günstig einkaufen wollte – einen Spiegel, einen Messerschärfer, Armbänder für die Tochter, alles aus China. Ein Teil der Lieferung kam nicht an, einen anderen Teil schickte sie zurück, aber die Rechnung eines deutschen Zahlungsdienstleisters sollte sie trotzdem komplett begleichen. „Wenn Sachen überraschend billig sind, sollte man immer vorsichtig sein“, rät Monika Jenke.

19.620 Verbraucheranliegen wurden 2018 bearbeitet. Das sind etwa 2000 weniger als im Vorjahr. Die Verbraucherzentrale setzte sich mit 4823 Rechtsberatungen und Rechtsvertretungen für die Interessen der Kölner ein. Eine einfache Rechtsberatung kostet 9 Euro.

Ein Dauerbrenner sind Probleme mit Mobilfunkverträgen. Bei eigenen Tests in Telefon-Shops hat die Verbraucherzentrale festgestellt, dass die Tarifinformationen nur selten korrekt ausgehändigt werden. Außerdem wurden zahlreichen Kunden Mobilfunkverträge aufgeschwatzt, die gar nicht ihren Bedürfnissen entsprechen. In 80 Prozent der Fälle konnte die Verbraucherzentrale eine Lösung im Sinne des Kunden erreichen. Das besondere Problem bei Shop-Verträgen: Es gibt kein zweiwöchiges Widerrufsrecht, wie zum Beispiel bei Verträgen, die online oder per Telefon abgeschlossen wurden.

verbraucherzentrale.nrw/koeln