Wie erzeugen wir ein gesundheitsförderndes Raumklima? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Professorin Nina Kloster an der TH Köln.
Kölner WissenschaftlerinWas unser „Steinzeithirn“ in vielen Räumen vermisst – kostenlose Veranstaltung

Prof. Nina Kloster.
Copyright: Nina Kloster
„Wir dürfen unser Steinzeithirn nicht außer Acht lassen, wenn es um gesundheitsförderndes Raumklima geht“, sagt Professorin Nina Kloster. Sie forscht an der Technischen Hochschule (TH) Köln im GreenING Lab dazu, wie Mikroorganismen das Raumklima verbessern können. Denn eins ist sicher: Pflanzen mindern nachweislich den Stress und fördern die Kreativität.
Unser „Steinzeithirn“ ist laut Kloster nicht dafür gemacht, lange Zeit in geschlossenen Räumen zu verweilen. Erst recht nicht in solchen, in denen durch Dämmung und Luftfilter kaum noch Mikroorganismen in der Luft sind. „Wir müssen viel mehr die Natur einbinden“, folgert Kloster.
Mikrobiom in Räumen verdient mehr Aufmerksamkeit
Darüber, wie das sinnvoll geschehen kann, gibt es zahlreiche Forschungsansätze. „Moosen beispielsweise sagt man eine Feinstaubfiltration nach“, sagt Kloster. Das Problem: Sie brauchen viel Feuchtigkeit und sind dementsprechend für geschlossene Räume nicht so gut geeignet. Ebenso wenig wie Erde, die mit Schimmel belastet ist. „Blähton statt Erde ist eine gute Alternative“, sagt Kloster. Fest steht: Pflanzen beherbergen eine reichhaltige Mikroflora, die einen positiven Effekt auf Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze in Gebäuden haben kann.
Fest steht auch: Der Blick auf Grün - und sei es auch nur ein grünes Poster - beruhigt den Geist und wirkt sich positiv auf Kreativität und Psyche aus. Wichtig ist auch eine dynamische Beleuchtung, die das Außenlicht im Tagesverlauf imitiert. Neben optischen Reizen wirken sich auch Gerüche auf das Wohnbefinden aus. Orangenduft fördert die Kreativität, sagt Kloster. Vor Jahren wurde den Mikroorganismen im Darm viel Aufmerksamkeit zuteil. „Das Mikrobiom in Räumen verdient ähnlich viel Aufmerksamkeit“, findet die Kölner Professorin.
Sie glaubt übrigens, dass sich Hunde und andere Haustiere positiv auf das mikrobiotische Vielfalt in Räumen auswirken. „Sie schleppen so viel mit rein, da ist das unausweichlich“. Geforscht wurde dazu bislang - zumindest im Kölner GreenING Lab - noch nicht.
Über ihre Forschung referiert Professorin Nina Kloster am Montag, 6. November, bei der Reihe „Wissenschaft im Rathaus“. Ihr Vortrag heißt „Prima Raumklima: nachhaltiger Einsatz biologischer Systeme". Die kostenfreie Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, im Europasaal des Rathauses, Spanischer Bau. Anmeldung online.