Kölsche Formation in GallienWas der neue „Asterix op kölsch“ zu bieten hat

Lesezeit 2 Minuten
„Aventörche us Jallien“ lautet die Devise. 

„Aventörche us Jallien“ lautet die Devise. 

Köln – Es dauert auch im neuesten Band Asterix op Kölsch nicht lange, bis Obelix stöhnt: „De sin beklopp, de Römer.“ Diesmal haben „Kommissköpp“, die 50 vor Christus das widerspenstige Dorf Köln im idyllischen Gallien belagern, das lustige gallisch-kölsche Schmölzje zu einer Brauchtums-„Schällensch“ herausgefordert.

„Et Baasjezänks“ ist in keinem Kölsch-Lexikon zu finden, sondern eine gelungene Wortschöpfung der Übersetzerinnen Hella von Sinnen, Cornelia Scheel und Vera Kettenbach. Denn für ein neues „Aventörche“ des beliebten Galliers im rheinischen Sprachraum haben sich die mundartverliebten Autorinnen den vierten Asterix-Comic „Kampf der Häuptlinge“ von René Goscinny und Albert Uderzo vorgeknöpft.

 Hella von Sinnen legt sich mächtig ins Zeug

„Öm och en dä nudjedrunge spassjebremsten Session ne Püngel Freud zo han (um auch in der notgedrungen spaßgebremsten Session eine Menge Freude zu haben)“, sagt Komikerin und Entertainerin Hella von Sinnen, hat sich das Übersetzerinnen-Dreigestirn rechtzeitig zur wieder weitgehend ausfallenden fünften Jahreszeit ins Zeug gelegt.

Das Übersetzungstrio

Die drei Übersetzerinnen sind eng mit der Domstadt verbunden: Journalistin Vera Kettenbach, Cornelia Scheel und Entertainerin Hella von Sinnen haben auch „ Asterix kütt nohm Kommiss“ übersetzt. Alle drei leben und wirken in Köln.

Asterix op Kölsch: „Et Baasjezänks“ erscheint am Dienstag, 18. Januar, als Hardcover-Verison bei der Egmont Comic Collection. Das „Aventörche us Jallien“ hat 49 Seiten und kostet 14 Euro.

Ins Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde wird es das Brauchtum „Baasjezänks“ wohl nicht schaffen, räumen die Drei angesichts der kölschen Formation ein, die sie dank Kraft aus der Ääzezupp in die Keilerei schicken. Hingegen ist das Schlussbild, wie immer ein Festgelage mit Wildschweinbraten, eine nun in einem kölschen Comic verewigte Huldigung an den 2021 verstorbenen Fernsehstar Alfred Biolek. Ein Dank von Conny und Hella, weil der leidenschaftliche Koch für sie das leckerste Wildschwein aller Zeiten zubereitete, ist im Glossar zum Baasjezänks zu lesen.

In einigen lateinischen Namen verbirgt sich zudem eine Hommage in Pandemiezeiten an medizinisches Fachpersonal. So heißt das Römerlager von Anführer Rudböösch Appelmus „Hippocampus“ nach dem Arbeitsspeicher im Gehirn. In Serum hält Decefix Hof, der „Rom es minge Dom“ an die Hauswand geschrieben hat und am liebsten den Duffesbach zugunsten eines Aquädukts trockenlegen will.

Das könnte Sie auch interessieren:

Viel kuriert und mit Elixieren experimentiert wird im „Baasjezänks“. Den Gedächtnisverlust von Zaubertrankbrauer Miraculix nach einem Hinkelstein-Treffer, der eigentlich römischen Spähern galt, saniert Obelix gerade noch rechtzeitig auf dieselbe rabiate Weise. Möglich, dass sich deshalb ein Brauchtum wie „Baasjezänks“ nicht bis in die Neuzeit erhalten hat.

Rundschau abonnieren