Kommentar zum StreitMaß halten sollte das Gebot für beide Seiten sein

Nicht überall genehmigte die Stadt die Außengestaltung.
Copyright: Thomas Banneyer
Köln – Kölsch trinken und Cappuccino schlürfen, das ist auch in Köln immer mehr ein Frischlufterlebnis. Wo gestern noch der alte Fiat Panda parkte, klirren heute die Gläser. In der Pandemie haben die Wirte Tische und Stühle auf Parkplätzen und anderen freien Eckchen aufgebaut – viele konnten so überlebenswichtige Einnahmen erzielen.
Diese Genehmigungen laufen weiter, und all das hat längst das Leben in zentralen Veedeln wie Ehrenfeld, dem Agnesviertel oder der Südstadt verändert. Dass dabei neue Konflikte entstehen, kommt nicht überraschend. Anwohner fühlen sich durch Lärm gestört, nicht jeder Windschutz ist ein Blickfang, und was nicht hält bei einem Sturm kann für Passanten richtig gefährlich werden.
Maß halten sollte das Gebot für beide Seiten sein. Nicht jede Schraube auf der Außenterrasse muss geprüft werden wie auch nicht jede Nachfrage des Ordnungsamtes Schikane ist. Am Ende muss es darum gehen gemeinsame Lösungen zu finden. Wer regelmäßig ausgeht weiß: Das geht in der Kneipe überraschend gut.