
Kommentar zur Kölner SPDBeim Parteitag am Samstag war Teamplay angesagt

Der Parteitag der SPD in Köln
Copyright: Nabil Hanano
Köln – Einfach die Basis abstimmen lassen. Und nicht wieder in kleinen Zirkeln vorab Personaltableaus festlegen, die das Parteivolk nur noch abnicken darf. Das wurde an dieser Stelle wiederholt gefordert, wenn es um die Kölner SPD ging. Beim Parteitag am Samstag haben die Genossen dieses urdemokratische Prinzip erfolgreich praktiziert. Die Delegierten, die mit überraschend klarer Mehrheit für die Einführung einer Doppelspitze stimmten, wählten jene beiden Personen zu neuen Co-Parteivorsitzenden, die von Beginn an deutlich gemacht hatten, dass sie als Team antreten.
Der Wunsch in der SPD, die tiefen Konflikte der Vergangenheit zu überwinden, ist groß. Offensichtlich traut man dem Duo Walther/Schuster den dringend benötigten Neustart am ehesten zu. Dass Ex-Juso-Chefin Snelting, die knapp gegen Walther verlor, danach zur Vize-Parteichefin gewählt wurde, legt nahe, dass es vielen Genossen ernst damit ist, die zerstrittenen Lager zu einen und an einem Strang zu ziehen.
Hilfreich dürfte sein, dass ein Großteil des Führungspersonals neu und unbelastet in den Vorstand gewählt wurde. Nun gilt es, die inhaltliche Arbeit wieder in den Fokus zu rücken. Vor den neuen SPD-Chefs liegt keine leichte Aufgabe. Erfolg werden sie nur haben, wenn die Partei sie auch in Zukunft unterstützt.