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Bombenfund in Köln7500 Anwohner müssen ihre Häuser verlassen – Wann beginnt die Evakuierung?

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16.07.2025, Köln: Der Fundort der Weltkriegsbombe in Lindenthal am Lindenhof. Das Ordnungsamt bereitet bereits alles vor, damit morgen die Arbeiten zur Entschärfung reibungslos vollzogen werden können. Foto: Arton Krasniqi

Der Fundort der Weltkriegsbombe in Lindenthal am Lindenhof. Das Ordnungsamt bereitet bereits alles vor, damit morgen die Arbeiten zur Entschärfung reibungslos vollzogen werden können. 

Die Vorbereitungen laufen seit vergangener Woche: Am Donnerstag wird eine Fünf-Zentner-Bombe in der Nähe der Uniklinik entschärft. Die wichtigsten Fragen zur Evakuierung.

Köln bereitet sich auf die nächste umfangreiche Evakuierungsmaßnahme vor: Am Donnerstag wird die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die am Samstag nahe der Universitätsklinik Köln entdeckt wurde, entschärft. Der amerikanische Blindgänger ist mit einem Heckaufschlagzünder ausgestattet.

Die Vorbereitungen laufen seit Samstag in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Köln, dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und der Uniklinik Köln. Unter anderem wurden große Container aufgestellt, um umliegende Gebäude im Ernstfall zu schützen. Im Evakuierungsbereich wurden bereits ab Dienstag Halteverbote eingerichtet.

In den Bereichen, in denen die Container aufgestellt werden, gelten die Halteverbote bereits seit Montag. Zudem mussten dafür Bäume zurückgeschnitten werden, die am Fundort am Lindenhof stehen, um  „die Durchfahrt für Lkw zu gewährleisten“, wie die Stadt mitteilte.

Wir klären die wichtigsten Fragen vor der Entschärfung.

Welcher Bereich ist betroffen?

Der Blindgänger befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Uniklinik Köln, wie die Stadt mitteilt. Eine genaue Adresse teilt die Stadt nicht mit. Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeiger wurde die Bombe im Wohngebiet in Lindenthal am Lindenhof gefunden. Der Gefahrenradius beträgt 400 Meter. 

Wann beginnt die Evakuierung?

Betroffen sind rund 7.500 Anwohnerinnen und Anwohner. Die Evakuierung beginnt voraussichtlich am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr mit dem ersten Klingelrundgang durch das Ordnungsamt. Eine Anlaufstelle für Evakuierte wird in der Theodor-Heuss-Realschule (Euskirchener Straße 50) eingerichtet – sie öffnet ebenfalls ab 9 Uhr. Haustiere dürfen in die Innenräume nicht mitgebracht werden.

Was muss ich für die Evakuierung beachten?

Die Stadt Köln ruft alle Betroffenen dazu auf, frühzeitig zu planen, wo sie während der Evakuierung unterkommen können. Zudem sollten wichtige Dokumente, Medikamente, Babynahrung und persönliche Gegenstände mitgenommen werden. Wie lange die Entschärfung dauern wird, lässt sich derzeit nicht genau sagen – sie hängt maßgeblich vom Ablauf der Evakuierung ab.

Wie werden Personen mit Einschränkung unterstützt?

Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Krankheit werden gebeten, auf den Besuch des Ordnungsamts zu warten. Der Transport in die Anlaufstelle oder bei Bedarf ins Krankenhaus wird organisiert – und selbstverständlich auch die Rückkehr nach Ende der Maßnahme.

Was mache ich mit meinen Haustieren?

Bitte bringen Sie Ihre Haustiere gegebenenfalls bei Familienangehörigen oder Bekannten unter. In die Anlaufstelle dürfen laut Stadt keine Haustiere mitgebracht werden.

Welche Straßen werden gesperrt?

Am Donnerstag wird es zu umfassenden Sperrungen im Umfeld kommen. Der Verkehr wird großräumig umgeleitet. Betroffen sind unter anderem Abschnitte der Kerpener Straße, Zülpicher Straße, Sülzburgstraße, Josef-Stelzmann-Straße sowie zahlreiche Nebenstraßen. Konkret werden die folgenden Straßen werden gesperrt:

  1. Josef-Stelzmann-Straße Ecke Bardenheuerstraße (Richtung Uniklinik Köln)
  2. Robert-Koch-Straße ab Nummer 21 (Richtung Kerpener Straße)
  3. Kerpener Straße Höhe Nummer 35A (Richtung Lindenthalgürtel)
  4. Zülpicher Straße ab Nummer 222 (Richtung Lindenthalgürtel)
  5. Palanterstraße ab Nummer 7 (Richtung Sülzgürtel)
  6. Ägidiusstraße ab Nummer 50 (Richtung Zülpicher Straße)
  7. Nikolausstraße Ecke Redwitzstraße (Richtung Gürtel und Uniklinik Köln)
  8. Gustavstraße 28 (Richtung Uniklinik)
  9. Marsiliusstraße ab Nummer 41 (Richtung Uniklinik Köln)
  10. Sülzburgstraße ab Nummer 140 (Richtung Uniklinik Köln)
  11. Rheinbacher Straße ab Nummer 24
  12. Auerbachplatz mit Gerolsteiner Straße 103
  13. Euskirchener Straße ab Gerolsteiner Straße
  14. Lechenicher Straße ab Nummer 21
  15. Zülpicher Straße Ecke Sülz-/Lindenthalgürtel Richtung Universitätsstraße
  16. Nidegger Straße Ecke Lindenthalgürtel Rurstraße ab Nummer 19
  17. Kerpener Straße ab Nummer 109 (Richtung Universitätsstraße)

Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen: Die KVB bemüht sich, die Linie 9 solange wie möglich in Betrieb zu halten. Haltestellen im Evakuierungsgebiet werden jedoch nicht angefahren.

Wo kann ich mich über den Verlauf der Entschärfung informieren?

Die Stadt informiert auf Facebook, Instagram und dem WhatsApp-Kanal. Außerdem können Betroffene das Bürgertelefon unter 0221 / 221-0 oder 115 sowie die Leitstelle unseres Ordnungsamtes unter 0221 / 221-32000 kontaktieren. Außerdem halten wir Sie auf ksta.de mit einem Liveticker auf dem Laufenden.

Warum vergehen manchmal Tage bis die geplante Evakuierung und Entschärfung stattfinden?

Wenn Krankenhäuser, Kliniken, Seniorenheime und ähnliche Einrichtungen der kritischen Infrastruktur betroffen sind, muss die Stadt dies in die Einsatzvorbereitungen einbeziehen. Daher kann zwischen einem Fund und dem Start einer Evakuierung durchaus etwas Zeit, manchmal sogar Tage vergehen.