Köln-SülzBerrenrather wird geliftet – Umbau im kommenden Jahr

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Noch dominiert das Auto das Straßenbild. Durch einen Umbau sollen Radler und Fußgänger Oberhand kriegen.

Noch dominiert das Auto das Straßenbild. Durch einen Umbau sollen Radler und Fußgänger Oberhand kriegen.

Köln – Ihr Erscheinungsbild passt nicht mehr in die Zeit. Der Autoverkehr dominiert die Berrenrather Straße. Doch heute herrscht die Verkehrende. Und sie wird auch dieser wichtigen Sülzer Verkehrsachse ihren Stempel aufdrücken. Schon im kommenden Jahr (siehe Kasten) soll der Umbau der Berrenrather zwischen Universitätsstraße und Sülzgürtel beginnen. Ein Zehn-Millionen-Euro-Projekt, durch das sich das Gesicht der Straße deutlich verändern wird.

Mehr Raum für

Radler und Fußgänger

Das Ziel der Arbeiten: Der Radverkehrs soll gefördert, die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Dafür gehen die Planer mächtig ran ans Straßenbild. Parkraum verschwindet, es wird mehr Stellplätze für Räder geben, dazu Radstreifen und die Bürgersteige verbreitern sich. Das alles geht nicht, wenn das Auto nicht in engere Schranken verwiesen wird. Noch steht dem Pkw eine Breite von elf Metern auf der Berrenrather zur Verfügung. Künftig sollen es nur noch neun Meter sein. An den Seiten werden nämlich jeweils 1,75 Meter für einen Fahrradschutzstreifen abgeknapst. Dazu kommt ein Sicherheitsabstand von einem halben Meter zum Parkstreifen. Der Flaneur kriegt mehr Spielraum. Die Gehwege werden auf mindestens 2,5, wenn nicht auf 2,8 Meter verbreitert.

Bauen trotz Corona

Lassen sich Bauvorhaben in Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt noch terminieren? „Bisher sind keine größeren Auswirkungen durch Corona bekannt. Der Bauhof setzt seine Arbeit ungemindert fort“, sagt ein Stadtsprecher. „Auch die Baufirmen wollen – alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen – weiter bauen und haben daher Corona-Maßnahmen ergriffen. Sollte es doch aufgrund von geringerer Mitarbeiteranzahl bei Baufirmen zu Verzug kommen, werden Einzelfalllösungen angestrebt, die keine wirtschaftlichen Folgen für die Firmen vorsehen, um eine daraus gegebenenfalls entstehende wirtschaftliche Schieflage von Baufirmen zu vermeiden“, so der Sprecher weiter. (ngo)

Alles wird barrierefrei gestaltet, was bedeutet, es kommen sogenannte taktile Elemente in den Boden. An ihnen können sich Sehbehinderte orientieren.Immer wieder durchbrochen werden die Seitenränder der Straßen durch Multifunktionsflächen. Sie können für den Lieferverkehr zur Verfügung stehen, aber auch als Spielraum für die Gastronomie dienen. Die in diesem Abschnitt vorhandenen drei Bushaltestellen werden in sogenannte Buskaps umgebaut. Der Bus hält also in der Straße, die Bürgersteige werden angehoben, um barrierefreies Einsteigen sicher zu stellen.

Parkplätze werden gestrichen

Um das alles umsetzen zu können, setzten die Planer unter anderem das Messer an die Parkplätze an. 202 davon gibt es zwischen Universitätsstraße und Gürtel. Das reicht schon lange nicht mehr. Im Schnitt werden in diesem Abschnitt rund 270 parkende Autos gezählt. Der Überschuss steht im Halteverbot. Deren Anteil könnte zunehmen, denn nach dem Umbau sind 56 Stellplätze weg. Anders die Bilanz für die Fahrradfahrer. Denen stehen zurzeit rund 250 Abstellplätze zur Verfügung. Der Bedarf wird allerdings bei 400 gesehen. Da die Tendenz aber eine steigende ist, plant die Stadt für die Berrenrather sogar mit rund 570 Fahrradabstellmöglichkeiten.

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Auch die markanten Kreuzungen bekommen ein anderes Gesicht. Für die Querung der Sülzburgstraße ist ein Minikreisel vorgesehen. Den hätten die Anwohner auch gerne an der Kreuzung mit der Straße Weyertal gehabt. Das sei aber technisch nicht machbar, so die Verkehrsplaner. Darum soll es mit einer neuen Ampelanlage gut sein.

Der Zeitplan für die Maßnahme ist eng getaktet. Die Ausführungsplanung soll noch in diesem Herbst auf dem Tisch liegen. Danach will die Verwaltung in die Bauvorbereitung einsteigen. Schon im kommenden Jahr sollen die Bagger anrollen. Geplante Bauzeit: Zwei Jahre.

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