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Michael Hehn im Sartory in Köln„Nubbel“ stellt Saal op dr Kopp

Lesezeit 2 Minuten

Kam groß raus: „Dä Nubbel“ alias Michael Hehn.

Köln – Jecke opjepass: Der Nubbel es loss! Zu Superlativen soll man selten greifen, aber die Premiere des Musiklehrers Michael Hehn als „Dä Nubbel“ beim Vorstellnachmittag des Literarischen Komitees war einfach brillant, ja sensationell. Eine mitreißende Reimrede op Kölsch, virtuos komponiert. Mit grandioser Rhetorik, meisterhafter Mimik, dabei auf jeglichen Gesten-Bombast verzichtend, gewährte der untote Schutzpatron aller Schruppsüffer und Föttchesföhler tiefe Einblicke in die kölsche Seele und sein Reich, mal mit bemerkenswerten Visionen, mal mit ätzender Kritik.

Des Grandseigneurs Vision aus dem kölschen Souterrain für den Sommer 2070: Der 1. FC Köln ist zum 50. Mal Deutscher Meister geworden. („Desweje wood die Meisterschaft vum DFB koot öm janz avjeschaff/un die Meisterschal noh dem 50. Jewenn iwich installeet am Dreikönnijeschring“).

Standing Ovations für Hehn

Saures gab es für die größer werdende Zahl der Sambagruppen im Kölner Karneval. („An jeder Eck der Sambastuss, doh kresste joh ne Tinnitus“.) Das begeisterte Fachpublikum im Sartory feierte Hehn mit Standing Ovations. „Am Fastelovendshimmel ist ein neuer Stern aufgegangen“, meinten viele.

Großen Applaus gab es auch für „Gisbert Fleumes“ (Rupert Schieche) als Kölner Servicekraft im 15. Ausbildungsjahr. Der begabte Poet überzeugte in seinem unkonventionellen Vortrag mit Lyrik für die Lachmuskeln. Talente aus Lohmar: „Zilli un Mattes“ (Celina Domscheidt, 18, und Max Röhrig,13) überzeugten als FC- und BVB-Fan mit einem witzigen Zwiegespräch.

Die „Zwei Hillije“ präsentierten sich als urkölsches Gesangsduo mit treffsicheren Pointen und gekonntem Klamauk. Helmut A. Wiener konnte mit feinen Texten und eingängigen Melodien Punkten. Kein Ausfall bei den Bands: Cabb, Kempes Finest, Dave Zwieback und 5Jraad sorgten für rockige Töne an einem fabelhaften Vorstellnachmittag.