Mit dem Köln-Pass zur TafelBedürftigkeit und Wohnort sind Bedingung für Essensabgabe

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Köln – Wer bedürftig ist, soll Essen bekommen. Nationalität, Hautfarbe oder Religion, wie etwa gerade aus Essen berichtet, spielen in Köln bei der Ausgabe von Lebensmitteln keine Rolle. „Das wäre ein grober Verstoß gegen die Prinzipien der Tafel“, betont Karin Fürhaupter, die zum Vorstand des Vereins „Kölner Tafel“ gehört.

Damit so etwas hier gar nicht passiert und um Ungerechtigkeiten zu vermeiden, sind die Verteiler er Lebensmittel per Vertrag verpflichtet, bestimmte Regeln zu befolgen. Denn auch in Köln ist es nicht einfach, jeden Tag diese Prinzipien hoch zu halten. Die Lebensmittel, die der Verein beschafft und mit zehn Fahrzeugen zu verschiedenen Organisationen befördert, die dann die eigentliche Verteilung besorgen, reichen nicht für alle. Auch Räume und Helfer sind laut Fürhaupter knapp.

Bedürftige müssen sich ausweisen

Laut Vorgaben müssen sich Bedürftige mit einem Dokument ausweisen, um ihren Wohnsitz nachzuweisen. „Sonst würden die Tafeln in verschiedenen Stadtteilen von immer den selben Menschen abgeklappert“, erklärt Fürhaupter. Zudem müssen die Empfänger den Köln-Pass besitzen, weil damit am einfachsten die Bedürftigkeit zu prüfen ist.

In Bickendorf und Ehrenfeld gibt es gerade Engpässe, aber vor allem in St. Theodor in Vingst und beim Elisabethkorb MauNieWei. Die Kürzel stehen für Mauenheim, Niehl und Weidenpesch. „Wir haben eigentlich immer eine Warteliste von mehreren Monaten“, sagte Christoph Stein, der Koordinator des Elisabethkorbs MauNieWei. In einer Art „Zielvereinbarung“ bindet der Elisabethkorb dort die Bedürftigen und führt Buch. „Wer zweimal fehlt, ist raus. Das weiß jeder.“

Man darf aber noch am Donnerstagabend, kurz vor dem Ausgabetag am Freitag, absagen. 20 Plätze wurden kürzlich frei und entsprechend neue Bedürftige von der Warteliste eingeladen. „Zwölf davon sind gekommen.“ Die Buchführung soll keinesfalls zu einer Diskriminierung führen, aber helfen, auf Wünsche einzugehen. So können Bedürftige eintragen lassen, ob sie Moslem sind oder Vegetarier. „Dann legen wir bestimmte Produkte nicht in den Korb“, sagt Stein.

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