Dramatische VeränderungenDas Köln-Mülheim von morgen nimmt Gestalt an

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Mülheim Stadtentwicklung

Die Kräne kreisen: Der Stadtteil Mülheim wird in den nächsten Jahren sein Gesicht teilweise dramatisch ändern. 

  • Auf dem Gelände des alten Bahnhofs Büroquartiere, Hotels und Gastronomie entstehen.
  • Beim Wirtschaftsdialog im Stadtbezirk Mülheim stellten die Beteiligten an diesem Konzept nun die Ziele dieses Projektes vor.

Mülheim – Lange Zeit war das Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs Mülheim eine Industriebrache. Mehrere Versuche, die Fläche für Wohn- oder Arbeitsraum nutzbar zu machen, scheiterten. 2015 wurden dann große Teile des Areals von dem Unternehmen OSMAB 2. Projekt GmbH aufgekauft, das zusammen mit der Stadt Köln ein Werkstattverfahren durchführte, um ein Konzept zur Nutzung des Geländes zu erstellen.

Beim Wirtschaftsdialog im Stadtbezirk Mülheim stellten die Beteiligten an diesem Konzept nun die Ziele dieses Projektes vor. Wie Alice Wegmann, Mülheimer Bezirksplanerin, erklärte, sollen auf dem Gelände des alten Bahnhofs Büroquartiere, Hotels und Gastronomie entstehen. Gegen den Bau einer Wohngegend habe man sich bewusst entschieden, da durch den Lärm des angrenzenden Drahtwerks eine angenehme Wohnsituation nicht gewährleistet werden könne. In Zeiten des Wohnungsmangels sei dies laut Wegmann aber keine leichte Entscheidung gewesen: "Wir wollten aber auch nicht für einen Verdrängungsprozess des Drahtwerks sorgen", sagte sie.

Mülheim Wirtschaftsdialog

Für Mülheim: Matthias Fries (Job­cen­ter), Susanne Ho­hen­forst (Bür­ge­r­amts­lei­te­rin) und Be­zirks­bür­ger­meis­ter Norbert Fuchs. 

Zwei städtebauliche Glanzpunkte

Stattdessen werden zukünftig Firmen wie Siemens und Cancom die entstehenden Gebäude beziehen. Der Komplex wird über zwei städtebauliche Glanzpunkte verfügen: Geplant sind unter anderem ein Hochhaus mit elf Etagen und ein "grünes Haus" mit einer bepflanzbaren Fassade, bei dem es sich laut Holger Kirchhof, dem Geschäftsführer der OSMAB Holding AG, um "das erste grüne Parkhaus in Köln" handeln wird. Ein weiteres Thema des Wirtschaftsdialogs war die geplante Einrichtung einer S-Bahn-Haltestelle an der Berliner Straße, mit der man die Infrastruktur im Stadtbezirk verbessern will. Laut Projektleiter Stefan Pohle befinde man sich mittlerweile am Ende der Vorplanungsphasen - weitergehen könnte das Projekt an diesem Punkt aber nicht, da momentan noch keine Finanzierung für die weiteren Planungs- und Bauphasen vorläge: "Das ist aber halb so schlimm", so der Projektleiter.

Hoffen aufs Strukturstärkungsgesetz

Eine fortführende Finanzierung erhoffe man sich durch das Strukturstärkungsgesetz, das laut Gesetzentwurf der Bundesregierung vorsieht, "einen verbindlichen Rechtsrahmen für die strukturpolitische Unterstützung" zu schaffen. Wann das Gesetz jedoch in Kraft treten und die Planung der S-Bahn-Station fortschreiten wird, sei noch nicht ganz absehbar. Dadurch könne auch noch kein Datum für die Inbetriebnahme genannt werden.

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Der letzte Tagesordnungspunkt war die Vorstellung des Konzeptes einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die von der Bastei über den Rhein in den Rheinpark führen soll. Im jetzigen Entwurf der Büros tint+kreuder d.n.a. und Brenner Bernard sind zwei Brückenebenen vorgesehen: Auf der oberen Ebene sollen Radfahrer den Rhein überqueren können, die untere Ebene ist den Fußgänger vorbehalten.

Ob es eine solche Brücke über den Rhein zukünftig geben wird, sei laut Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs noch nicht klar, für ihn sei sie aber mehr als nur vorstellbar: "Ich als Mülheimer würde die Brücke natürlich sehr begrüßen und unterstützen." 

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