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400 Wohnungen sollen ab 2027 entstehenSiedlung um Schlebuscher Weg in Köln-Höhenhaus ist verkauft

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Die leerstehenden Mehrfamilienhäuser am Schlebuscher Weg, die zunehmend verfallen.

Die leerstehenden Mehrfamilienhäuser am Schlebuscher Weg, die zunehmend verfallen.

Seit Jahren stehen die Häuser der Siedlung um den Schlebuscher Weg in Köln-Höhenhaus leer. Nun hat die LEG endlich einen Käufer gefunden.

Seit Jahren beschäftigt nun die Siedlung um den Schlebuscher Weg in Köln-Höhenhaus die Bürgerinnen und Bürger und sorgt für Ärger. Die Mehrfamilienhäuser sollten eigentlich von der LEG Immobilien SE saniert werden, stehen nun aber schon lange leer und verfallen langsam. So gleicht das Quartier mittlerweile einem Geisterdorf. Jetzt könnte sich das endlich ändern, da die LEG das Areal verkauft hat.

„Die LEG Immobilien SE und die Unternehmensgruppe Sahle Wohnen haben einen Kaufvertrag über das Areal geschlossen, auf dem ab 2027 insgesamt 400 Wohnungen entstehen – rund 70 Prozent davon öffentlich gefördert“, teilt Sahle Wohnen in einer Pressemitteilung mit. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart, der Besitzübergang sei für den 1. Oktober vorgesehen. Alle bestehenden Mietverträge behalten ihre Gültigkeit.

Köln-Höhenhaus: Siedlung am Schlebuscher Weg ist verkauft

Mit dem Kauf sei nun auch der Startpunkt für die Fortsetzung der Bauleitplanung im Quartier Schlebuscher Weg gesetzt worden. So soll der vorhandene Bestand von rund 200 Wohnungen, von denen derzeit rund ein Drittel leer steht, nach Abschluss des Bebauungsplanverfahren Schritt für Schritt zurückgebaut werden. Insgesamt sollen dann 400 Wohnungen entstehen, wie auch ursprünglich von der LEG geplant war.

Zusätzlich seien 36 Reihenhäuser sowie eine sechszügige Kindertagesstätte geplant. „Aus den Bestandsgebäuden der frühen 1960er Jahre entsteht auf diese Weise ein modernes, lebenswertes Quartier, das den gesamten Stadtteil sowie die angrenzende, denkmalgeschützte Finnensiedlung weiter aufwertet“, erklärt Sahle Wohnen.

Ursprünglich hatte die LEG geplant, das Quartier eigenständig zu entwickeln. Vergangenes Jahr teilte das Unternehmen aber mit, dass es das Projekt aufgrund von veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darunter deutlich gestiegene Baukosten und höhere Zinsen, abgebrochen hatte.

Visualisierung der geplanten 400 neuen Wohnungen in Köln-Höhenhaus.

In Köln-Höhenhaus entsteht ab 2027 ein neues Quartier mit insgesamt 400 Wohnungen.

Ab 2027 will Sahle Wohnen 400 Wohnungen in Höhenhaus schaffen

Die Stadt Köln hat daraufhin die Genehmigung für Zweckentfremdung aufgehoben, die sie zuvor zur Schaffung von Wohnraum erteilt hatte. Zudem belegte sie die LEG mit einer Berichtspflicht und duldete den Leerstand weiterhin. Bis Juli dieses Jahres musste die LEG aber neue Eigentümer finden, weil sie sonst mit Bußgeldern zu rechnen hatte. Nun hat die LEG das Quartier gerade noch rechtzeitig verkauft, das Neubau-Konzept sei entsprechend angepasst worden, ist aber ähnlich zu den ursprünglichen Plänen.

„Unser Ziel war es stets, eine Lösung zu finden, die den Mieterinnen dient und gleichzeitig den besonderen Anforderungen dieses Projekts gerecht wird“, erklärt Werner Wirtz, verantwortlicher Projektleiter LEG Immobilien. „Mit der Unternehmensgruppe Sahle Wohnen haben wir einen Partner gefunden, der genau das leisten kann – besser und effizienter als wir unter den aktuellen Bedingungen. Für das neue Quartier liegt bereits ein umfassendes Konzept vor, das nun umgesetzt werden kann.“

Das Konzept und der Verkauf sei in konstruktiver Zusammenarbeit mit der Stadt Köln vereinbart worden, heißt es in der Pressemitteilung.  Nächster Schritt sei nun die Fortsetzung der Bauleitplanung – ebenfalls gemeinsam mit der Stadt Köln. So soll auf die Rechtskraft des Bebauungsplans hingewirkt und ein Bauantrag erarbeitet werden. Der Startschuss für die Hochbauarbeiten soll dann im Süden des Quartiers mit zunächst 150 Wohneinheiten sowie der Kita erfolgen. 

„Der geförderte Wohnungsbau zählt für uns als familiengeführtes Wohnungsunternehmen seit Jahrzehnten zu unserem Kerngeschäft“, sagt Friederich Sahle, geschäftsführender Gesellschafter von Sahle Wohnen. „Mit dem neuen Quartier Schlebuscher Weg bauen wir unsere strategische Präsenz von rund 3000 Wohneinheiten im Raum Köln weiter aus – und sorgen gleichzeitig für eine Aufwertung des gesamten Stadtteils.“

 Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Greven ist mit einem Bestand von rund 23.000 Wohnungen bundesweit in über 40 Städten vertreten. In Köln bewirtschaftet es mehrere Standorte.