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Neue DB-Werkhalle in KölnArbeiten am ICE-Werk Nippes haben begonnen

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Blick ins Herzstück: In der geplanten Werkhalle sollen ICE-Züge auf Herz und Nieren geprüft werden. (Repro)

Köln – Sie rasen durch ganz Deutschland. Schneller als sie sind nur wenige. Sie sind das Aushängeschild ihres Besitzers. Und wenn sie mal einen Boxenstopp machen müssen, dann können sie das ab Mitte 2017 nirgends besser tun als in Nippes. Dort an der Longericher Straße baut die Bahn ihr bisher modernstes ICE-Werk. Gestern kam NRW-Verkehrsminister Michael Groschek zum offiziellen Spatenstich zum Gelände der DB im Kölner Norden.

Mit Geothermie und Photovoltaik

Es ist kein Tag zum Kleckern. Es wird geklotzt. Das Areal an der Longericher Straße ist so groß wie 23 Fußballfelder. Im Herzen dieser Fläche wird die Werkshalle stehen: 445 Meter lang und 50 Meter breit. 400 neue Arbeitsplätze sollen an dem Standort entstehen. Investitionssumme 220 Millionen Euro.

Wofür das Ganze? Damit die ICE Züge – auch schon die vierte Generation, die 2016 erstmals zu Probefahrten auf die Gleise gesetzt wird – in regelmäßigen Abständen auf Herz und Nieren geprüft werden können. Dafür stehen in der Halle alleine vier Arbeitsgleise, drei Arbeitsebenen und acht Schwenkkrananlagen zur Verfügung. Dazu kommen modernste Prüfsysteme für Sicherheitstechnik, Wellen und Räder. Da die Edelflotte der DB nicht nur mit ihrer Technik glänzen soll, wird im nördlichen Bereich des Areals auch eine Außenreinigungsanlage gebaut. Dazu kommen Gebäudetrakte für Verwaltung, Werkstätten und ein Betriebsrestaurant.

Das ICE-Werk Nippes soll das erste Kohlendioxidneutrale Instandhaltungswerk der DB werden. Dazu trägt maßgeblich eine 16 000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage bei. Zur Beheizung und Kühlung aller Werksteile wird Geothermie eingesetzt. Fossile Brennstoffe wird es nicht geben.

Ein Brocken für Köln, ein Baustein für die DB. Andreas Busemann, Vorstand Produktion der DB-Fernverkehr AG sagt: „Bis 2030 werden wird das Fernverkehrsnetz um 25 Prozent ausweiten. Das sind 190 neue Direktverbindungen zu den 50 größten Städten Europas.“ Vor fünf Jahren sei die Entscheidung für ein neues ICE-Werk gefallen, sagt Busemann. Es sei ein erster kleiner Erfolg, dass das Planfeststellungsverfahren in der vorgesehenen Zeit durchgeführt werden konnte. Läuft alles weiter nach Plan, folgt im Juli 2017 die Inbetriebnahme.

Beim Klotzen wollte NRW-Verkehrsminister Groschek nicht nachstehen. Folge einer verfehlten Verkehrspolitik in Berlin seien immer noch zu viele Lkw auf der Straße sowie unfaire Wettbewerbsbedingungen für die Bahn.