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JubiläumNiehler Judo-Club wird 50 - „Wir sagten uns damals, wir lernen das jetzt komplett“

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Die aktiven Mitglieder eines Judo-Vereins beim Gruppenfoto in einem Pfarrheim.

Die aktiven Mitglieder des Vereins beim Gruppenfoto im Pfarrheim St. Katharina.

Der Judo-Verein Niehl feiert 50 Jahre Bestehen. Entstanden war der Club in den Siebzigern aus einem Jugendprogramm heraus.

Im Saal des Pfarrheims St. Katharina geht es zur Sache. Der Raum vor der Bühne ist mit Judo-Matten ausgelegt; die Mitglieder des Judo-Vereins Köln-Niehl führen Falltechniken vor, die immer den Anfang des Judo-Lernens bilden – zunächst aus dem Stand, die erwachsenen Judoka besonders spektakulär aus dem Sprung über einen gebückten Mit-Trainierer. Danach führen Athleten einige Griffe und Würfe vor; in Schaukämpfen zwischen Klein und Groß zeigen die Jung-Judoka, was sie können. „Die Falltechniken sollte man im Prinzip in jedem Seniorenheim zeigen und üben“, findet Ludwig Peter, erster Vorsitzender. „So ließen sich die Folgen vieler Stürze zumindest abmildern.“

Zwei Judo-Vereinsmitglieder führen eine Wurftechnik vor.

Zwei Vereinsmitglieder führen eine Wurftechnik vor.

Auch die Tai-Chi-Gruppe, geleitet von Harald Niemann, tritt auf und führt die Bewegungskunst vor, die auch als Kampfsport betrieben werden kann. „Die Form der Bewegungen im Tai-Chi ist immer eine Abfolge von einzelnen Bildern, etwa einer 24er- oder 32er-Sequenz, die harmonisch in Verbindung gebracht werden“, erläutert Niemann, der auch als Veedelsführer beim Nippeser Stadtteilarchiv bekannt ist. „Tai-Chi soll auf den Körper insgesamt wirken, anders als Qi-Gong, wo es Übungen für einzelne Körperpartien oder Beschwerden gibt.“ Seit 2020 ist die Bewegungs- und Kampfkunst immaterielles Unesco-Welterbe.

Mit einer Kleingruppe führt er außerdem eine Übungsfolge mit Schwertern in der Hand vor. Am Ende der Show ist Teamarbeit angesagt: Alle helfen, die 100 Matten wieder abzubauen – vom Vorsitzenden bis zum Nachwuchs-Sportler. Es geht zum zweiten Teil der Feier über, mit einem kalten Büfett im Schankraum sowie einem Grill und Kinderschminken im Pfarrgarten.

Aus Jugendprogramm der Pfarrgemeinde heraus entstanden

Im Jahre 1975 gründete sich der Niehler Judo-Club; im Pfarrheim wurde das 50-jährige Bestehen gefeiert. „Der Verein entstand damals aus einem Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche heraus“, erläutert der zweite Vorsitzende Alexander Weisheit, der in den 1980er-Jahren über eine Judo-AG des Vereins in der Edith-Stein-Realschule zum Sport fand. In den frühen Siebzigern konnte in der Jugendarbeit der Pfarrgemeinde St. Katharina Judo ausprobiert werden. „Es stellte sich heraus, dass sich Judo gut als Sport für Jugendliche eignet – und man dachte sich, wir lernen das jetzt komplett und wollen auch Gürtel-Prüfungen anbieten.“ Der Weg zur Gründung des Judo-Vereins war seitdem vorgezeichnet.

Heute zählt er 85 Mitglieder, darunter 45 Kinder. Trainiert wird montagabends in der Turnhalle Hermesgasse, die Tai-Chi-Gruppe übt donnerstagabends in der Halle der Schule Nesselrodestraße. Neuinteressenten sind immer willkommen. Außerhalb des Sports gibt es ein reges Vereinsleben, mit Weihnachts- und Neujahrsfeiern sowie Ausflügen. Einmal im Jahr geht es zur Wochenendfahrt nach Bleialf, in der Hocheifel unweit der belgischen Grenze, wo insbesondere auf die Jungmitglieder ein Sommer-Zeltlager mit allem Drum und Dran wartet.