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„Tiny Forest“Neues Wäldchen soll im Lohsepark in Nippes heranwachsen

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Eine Stelle im Lohsepark in Nippes. Zu sehen sind Bäume und Wiese an einer Straße. Am Wegrand steht ein Fahrrad und ein E-Scooter.

Ungefähr an dieser Stelle soll der Miniatur-Wald entstehen. Einige Bäume stehen im Park bereits.

Im Lohsepark im Inneren Grüngürtel soll auf rund 600 Quadratmetern ein Miniatur-Wald entstehen – gemeinsam mit einem Aufforstungs-Verein.

Der Stadtteil bekommt einen neuen Wald – oder immerhin ein Wäldchen: Auf einem kleinen Stück des Lohseparks, direkt am Inneren Grüngürtel, soll binnen drei Jahren ein 600 Quadratmeter großer „Tiny Forest“, ein kleiner Waldhain, heranwachsen. Er läge am Eingang des Parks zwischen der Kreuzung Merheimer Straße / Innere Kanalstraße und dem Sportpark mit Fitnessgeräten, Bolz- und Basketballplatz. Mehrheitlich gegen die Stimmen von CDU und FDP stimmte die Bezirksvertretung Nippes für den entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion. 

Realisierungspartner des Waldes soll der gemeinnützige Verein „Citizens Forests“ werden. Die Gruppierung mit Sitz im schleswig-holsteinischen Bönningstedt hat bislang 39 Miniatur-Wälder in mehreren Städten Deutschlands sowie in Wien angelegt. 24 davon liegen in Hamburg, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vereinssitz. In NRW gibt es mit dem Wäldchen im niederrheinischen Tönisvorst und der südlichen Ruhrgebiets-Stadt Witten zwei Referenzprojekte.

Miyawaki-Methode – Mini-Wald für mehr Stadtgrün entsteht

Gepflanzt wird nach der sogenannten Miyawaki-Methode, die der japanische Pflanzensoziologe Akira Miyawaki in den 1970er-Jahren in Deutschland entwickelte. Dabei wird der Boden aufgelockert, gegebenenfalls verbessert und wasserspeicherndes Material ergänzt. Die Fläche würde während der Aufwuchszeit eingezäunt. Innerhalb von drei Jahren soll so ein kleines Biotop, ein autarker, natürlicher und einheimischer Wald entstehen. Bis zu 5000 Euro will die Bezirksvertretung aus ihrem Etat für Stadtklima- und -verschönerungsmittel hinzugeben, den Rest soll der Verein selbst aufbringen. 

„Es ist eine relativ kleine Fläche, aber das ist ja genau das Prinzip von Tiny Forests“, erläuterte SPD-Fraktionschef Ulrich Müller in Vertretung von Vize-Bezirksbürgermeister Henning Meier, der die Idee aufgebracht hatte. „Das Areal ist eher keine Liegewiese, sondern eine bislang recht ungenutzte Fläche im Lohsepark, daher erschien sie uns geeignet.“

CDU-Fraktionschef Christoph Schmitz zeigte Bedenken wegen der intensiven Sport- und Freizeitnutzung des Lohseparks. Biber Happe (FDP) äußerte Skepsis hinsichtlich der Projektbetreuung durch den Verein. „Ein Wald ist eine gute Sache, doch dies hier ist alles etwas unausgegoren. Dass wir hier beschließen sollen, einem Verein zugleich die Mittel zur Verfügung zu stellen, ist etwas problematisch.“ Wie SPD-Mandatsträgerin Lisa Wicharz entgegnete, gäbe es ein ähnliches Prinzip bei den Bücherschränken, die von der Kölner Bürgerstiftung aufgestellt werden. „Auch die Bürgerstiftung ist gemeinnützig.“