Notarzt für die PolizeiEinsatzfahrzeug begleitet Beamte an Silvester

Einen 30 Gramm leichten Gurt mit Knebel zum Abbinden von Gliedmaßen stellte Dr. Thomas Bauer-Balci vor.
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Köln – Mit einem eigenen Notarzt-Einsatzfahrzeug und einem eigenen Rettungswagen ist die Polizei auf schwere Verletzungen unter Kollegen vorbereitet. Silvester geht dieser Polizei-Rettungsdienst an wie Einsätze bei Demonstrationen, Fußballspielen und im Karneval. „Ich würde jedem helfen, der Hilfe bedarf. Aber das Land NRW bezahlt uns, damit wir Einsatzkräfte retten, wenn sie schwer verletzt werden, denn sie setzen sich für die Gesellschaft ein“, sagt Dr. Thomas Bauer-Balci.
Der Urologe und Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen aus Lohmar war drei Jahre in Köln Stadtarzt und ab 2007 in Oberberg tätig. Seit wenigen Wochen ist er bei der Polizei vor allem für die Diensttauglichkeit von Beamten zuständig. „Die schwerste Verletzung, die ich bislang hier zu behandeln hatte, war eine Schürfwunde“, sagt Bauer-Balci.
Rettungswagen ist gut ausgestattet
Doch er und seine beiden Notarzt-Kollegen sowie mindestens vier Rettungssanitäter sollen vor allem bei ganz schweren Verletzungen ran. Weil Polizisten lebensbedrohliche Stichverletzungen erleiden könnten, führte er gestern einen nur 30 Gramm schweren Gurt mit Knebel zum Abbinden von spritzend blutenden Gliedmaßen vor. Der Rettungswagen der Polizei ist von A wie Adrenalin bis S wie Sauerstoff ausgerüstet.
Zwar hätten Verletzungen nicht zugenommen, jedoch die Zahl der Einsätze, die vom polizeieigenen Rettungsdienst begleitet würden. Das habe in Düsseldorf bei einem SEK-Einsatz einem Beamten geholfen, berichtet Bauer-Balci. Derweil liefert die kleine Bordapotheke, die auch Mittel gegen Heuschnupfen und grippale Infekte enthält, selbst bei Kopfschmerzen Abhilfe.