Für knapp 700.000 EuroKöln-Zündorf bekommt neuen Hafen mit moderner Anlage

Lesezeit 3 Minuten
rde_KP_Zuendorf_Yachthafen7

Wie Zähne ragen nur noch die alten Dalben aus dem Wasser, die Steganlage des alten Hafens wurde bereits abgebaut.

Porz – Dass keine Schiffe im Zündorfer Yachthafen ankern, ist in der Winterzeit kein besonderes Bild. Schließlich befinden sich da die Schiffe in ihrem Winterquartier auf dem Gelände des Clubs für Wassersport Porz (CfWP) oder anderswo. Ungewöhnlich aber ist, dass auch von den Hafenanlagen fast gar nichts mehr zu sehen ist. Die gesamte Steganlage wurde abgebaut, denn sie wird umfangreich erneuert.

Dafür erhält der Club im Rahmen des Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ einen Zuschuss in Höhe von 558.335 Euro vom Land. Damit können 81 Prozent der Gesamtkosten aus Mitteln des Förderprogramms finanziert werden, heißt es seitens des Vereins. Der muss rund 130.000 Euro noch selbst zuschustern.

Alte Anlage nur noch in strömungsfreiem Gewässer

Die 255 Meter lange Steganlage haben die Clubmitglieder des CfWP unter Koordination von Tom Mahler bereits selbst abmontiert und mit Hilfe eines Baggers aus dem Wasser gehievt. Die Einzelteile werden anderenorts aufgearbeitet und in strömungsfreien Gewässern wiederverwendet.

Yachthafen

Der alte Zündorfer Yachthafen 

„Fünf Lkw sind damit Richtung Ostsee unterwegs. Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir sie selbst nochmal nutzen könnten“, erzählt Friedhelm Teutschbein, Leiter der Abteilung für Segel- und Motorboote beim CfWP. Doch für ein Gewässer mit Strömung wie der Rhein in Zündorf nun mal ist, hätte die Anlage nochmals aufgearbeitet werden müssen. „Und das wäre teurer gewesen, als eine neue Anlage.“

Für die neue Steganlage im Hafen, die künftig von elf Stahldalben gehalten wird, sind die Stege und Schwimmer nicht mehr zu verwerten. Nur die sogenannten Fingerstege, die die Bootsparkbuchten einrahmen, können im Zündorfer Hafen wiederverwendet werden.

Kampfmittelräumdienst rückt an

Einzig sieben alte Dalben ragen derzeit noch wie Zähne aus dem Wasser. Doch auch die werden bald von einer speziellen Wasserbaufirma gezogen. Die 47 Jahre alten Dalben sind nicht mehr tragfähig und müssen ersetzt werden. Denn gerade bei Hochwasser müssen sie standhalten.

Bevor sie ersetzt werden, muss allerdings noch der Kampfmittelräumdienst prüfen, ob im Zuge der Arbeiten keine Gefahr von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg droht. Die Rammarbeiten, mit denen die neuen Dalben in den Boden verankert werden, müssen bis zum 1. März abgeschlossen sein. Das hat die Naturschutzbehörde der Stadt Köln zum Schutz von Jungfischen, Laich und Mikroorganismen vorgegeben.

Fertigstellung für Ende April geplant

Bis Ende April soll schließlich alles fertig sein, damit die Boote aus dem Winterlager wieder ins Wasser gehievt werden können. Natürlich hoffen alle auf ein großes Hafenfest im Anschluss, doch das wird abhängig sein von den Entwicklungen der Corona-Pandemie.

„Ohne die Hilfe des Programms Moderne Sportstätten 2022 der NRW Landesregierung, hätte dieses Projekt so nicht stattfinden können“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Auch sei es „ein kühnes Unterfangen, dass der Verein versucht, eine solche Anlage in der Winterzeit auszutauschen“, sagt Teutschbein.

Rund 100 Stegplätze für Schiffe 

Aber die Wassersportler gehen weiter optimistisch an die Sache ran. „Ich glaube, wir kriegen das hin“, so der Leiter der Abteilung für Segel- und Motorboote.

Künftig sollen wieder rund 100 Stegplätze für Schiffe zur Verfügung stehen. Ein paar Plätze werden freigehalten für Wassersportler, die auf der Durchreise sind. Vergrößert wird der Hafen durch die Arbeiten nicht.

Rundschau abonnieren