Mit kölschen HitsPorzer Dreigestirn feiert seine Proklamierung

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Das Porzer Dreigestirn pflanzt einen Baum.

Erster Auftritt nach der Proklamation: Das Porzer Dreigstirn pflanzt einen Kirschbaum auf einer Grünfläche vor St. Laurentius in Ensen.

Das Porzer Dreigestirn ist feierlich proklamiert und hatte schon zu Beginn seiner närrischen Herrschaft viel zu tun. 

Viel Schlaf hatte das Porzer Dreigestirn nicht bekommen, da stand schon der erste Termin für Peter Junker, Olaf „Olli“ Jordan und Meike Kraßke als Prinz, Bauer und Jungfrau an. Auf einer Grünfläche an St. Laurentius in Ensen galt es für das Trifolium, einen Kirschbaum zu pflanzen.

Eine Tradition, die die KG Närrischer Laurentius vor ein paar Jahren aus der Taufe gehoben hat, als der Rat der Gesellschaft den „Strüßjerball“ ins Leben gerufen hat. Der Baum steht symbolisch für ein überdimensionales Strüßjer, sagte Präsident Ingo Hundhausen. Mittlerweile haben sich schon ein paar Trifolien mit einem Baum verewigt. Dadurch werde ein Ort geschaffen, wo sich nicht das Dreigestirn, sondern auch die Porzer Jecken an viele schöne Aktionen, Erinnerungen und Begegnungen, die in einer Session erlebt werden, erinnern können, so Hundhausen.

Bauer, Prinz und Jungfrau zeigen die Alaaf-Karnevalsgeste.

Dreimol vun Hätze Porz Alaaf: Das Porzer Dreigstirn bei seiner Proklamation im Porzer Rathaussaal

Die erste Erinnerung wird für das Porzer Dreigestirn sicherlich die Proklamation sein. Nach minutenlangem Einmarsch mit dem Garde-Korps Köln hatten die Drei die Stufen zur Bühne genommen. Von Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller bekamen sie die Insignien der Macht überreicht. Die Pritsche für den Prinzen, den Dreschflegel und den Schlüssel zur Stadt Porz für den Bauern sowie den Spiegel für die Jungfrau. Diesen gilt es in der närrischen Zeit der Gesellschaft und vor allem der Politik vorzuhalten, betonte Holger Harms, Geschäftsführer des Festausschusses Porzer Karneval (FAS), zu Beginn der Veranstaltung im Porzer Rathaussaal immer wieder.

Keine Baustellen sollen den Rosensonntagszoch behindern

Momente in denen der Spiegel vorgehalten wurde, gab es bei der Proklamation immer wieder. Dazu gehörte beispielsweise ein rotes Handtuch. Das legte Tom Pfeiffer auf einen Stuhl. Der Präsident der KG Löstige Langeler, der zusammen mit seinem Pendant der KG Närrischer Laurentius, Ingo Hundhausen, durch die Veranstaltung führte, lieferte auch die Erklärung dafür: Mit dem Handtuch solle schon einmal der Platz für Christian Joisten reserviert werden. Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion käme ja bei Veranstaltungen immer etwas später, so Pfeiffer.

An anderer Stelle stand Pfeiffer zusammen mit dem neuen Zugleiter des FAS, Wolfgang Mombaur, auf der Bühne. Vor ihnen eine Warnbarke, wie sie bei Baustellen genutzt werden. Vielleicht könnten die Politik dafür sorgen, dass der Porzer Rosensonntagszoch nicht durch Baustellen behindert werde, so Pfeiffer. Weggeräumt hatte die Barke aber letztlich Zugleiter Mombaur. Pfeiffer und Hundhausen traten als Moderatorenteam in große Fußstapfen. Jahrelang hatte der ehemalige FAS-Präsident Stephan Demmer wortgewandt mit Spitzen um sich geworfen, bis er am Ende der vergangenen Session seinen Posten niedergelegt hatte.

Prinz Peter III. von den Urbacher Räubern griff zur Trompete

Ebenfalls verglichen werden die Auftritte der jeweiligen Trifolien. Manch närrische Herrscher studieren einen Tanz ein, andere komponieren ein eigens Lied. Prinz Peter III., Bauer Olli und Jungfrau Meike brachten ein Medley von kölschen Hits zum Besten. Dabei griff Prinz Peter III. auch zur Trompete. Das, was in den Proben dem Hörensagen nach, eigentlich nie fluppte, sollte beim Auftritt auf Anhieb sitzen. Auf den Punkt bereit. Dafür gab es  tosenden Applaus von den Gästen im Saal. Besonders aber aus der „Südkurve“, wo die Urbacher Räuber saßen. Aus deren Reihen stammt das Porzer Dreigestirn. Räuber-Präsident Thomas Diekmann erinnerte daran, dass am 11. November 2017 bereits die Idee entstand, erneut das Porzer Dreigestirn zu stellen. „Durch Corona  mussten unsere Drei letztlich gut sechs Jahre darauf warten, auf der Bühne zu stehen“, sagte Diekmann. Diesem Engagement für Traditionen und das Brauchtum müsse gedankt werden.

Hofburg musste „erstürmt“ werden

Zur Tradition und zum Brauchtum gehört auch, dass das frisch proklamierte Trifolium auch seine Hofburg bezieht. Nach den ersten Auftritten beim Wieverklaaf der Blau-Wiesse Funke Wahn und der Mädchensitzung der KG Fidele Grön-Wieße Rezag war das aber kein leichtes Unterfangen. Die Grengeler Ortsvereine hatten sich vor den Akazienhof gestellt, um „ihr“ Brauhaus zu verteidigen. Erst wenn das Porzer Dreigestirn sich in verschiedenen Aufgaben bewies, sollten sie Zutritt bekommen. Und somit hieß es für Prinz, Bauer und Jungfrau unter anderem ran an einen Baumstamm – mit einer stumpfen Säge.

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