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Projekt am EifeltorBordell-Neubau in Köln stößt auf Skepsis

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Am Kölner Eifeltor soll ein Bordell entstehen (Symbolbild)

Köln – Die Pläne für den Bau eines Bordells mit Hotel in der Nähe des Güterverteilzentrums Eifeltor machen derzeit die Runde durch die Gremien - und sind in der Politik offenbar bereits jetzt höchst umstritten. Am Dienstag steht der Punkt auf der Tagesordnung im nicht-öffentlichen Teil des Gesundheitsausschusses. Zuletzt wurde er - ebenfalls nicht-öffentlich - im Liegenschaftsausschuss beraten. Für dessen Vorsitzenden Jörg Frank (Grüne) stehen die liegenschaftlichen Fragen zunächst hinten an. "Die sozialen, gesundheitlichen und ordnungsrechtlichen Aspekte, insbesondere die Bedingungen für die Prostituierten, müssen im Vordergrund der Recherche und Prüfung stehen", sagt Frank gegenüber der Rundschau.

Die Skepsis der Politik gegenüber den Planungen eines Investors, auf einem Grundstück neben einer Raststätte an der A4 das Bordell zu bauen, drücken sich in zahlreichen Fragen an die Verwaltung aus, die offenbar aus den Ausschüssen kommen. Dem Vernehmen nach wollen die Politiker, bevor sie irgendetwas entscheiden, vor allem mehr über den Investor wissen. Wer steckt hinter der Gesellschaft? Kann die Verwaltung ausschließen, dass es zu einer weiteren Ausbeutung der Prostituierten kommt und dass hinter der Gesellschaft eine kriminelle Organisation steckt?

In Zweifel gezogen wird vor allem, dass durch den Bau des Bordells die Wohnwagen an der Straße Eifeltor verschwinden. Zwar wird das vom Investor, der auch Besitzer der Wohnwagen sein soll, zugesagt, doch so recht glauben mag das nach Rundschau-Informationen kaum ein Politiker.

Für die Stadt Köln stelle sich die Situation derzeit so dar, dass es eine Anfrage für einen Grundstückskauf gebe mit Ideen, was damit passieren solle, so Stadtsprecherin Nicole Trum. "Wir wollen in den Ausschüssen wissen, wie wir mit der Anfrage umgehen und ob wir in Verhandlungen eintreten sollen", sagt Trum. Die Fragen der Politik würden überprüft, daher seien auch das Ordnungs- oder das Gesundheitsamt im Boot. Doch natürlich könne die Stadt wenig ausrichten, wenn es bei der Investoren-Gesellschaft Hintermänner gebe. (ron)